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Wahljahr: | 2003 |
Sektion: | Agrar- und Ernährungswissenschaften |
Stadt: | München |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Ernährungsmedizin, Adipositas, Typ 2 Diabetes, Charakterisierung von diabetes- und adipositasrelevanten SNPs, Ernährung in der Schwangerschaft, fötale Programmierung, personalisierte Ernährung
Hans Hauner ist Ernährungswissenschaftler. Er erforscht die Zusammenhänge zwischen Krankheiten und Ernährung, insbesondere ernährungsmitbedingte chronische Krankheiten wie Adipositas (Fettleibigkeit) und Typ 2 Diabetes. Seine weiteren Arbeitsschwerpunkte sind Ernährung in der Schwangerschaft und fötale Programmierung sowie die Entwicklung neuer Ernährungskonzepte.
Hans Hauner untersucht die Bedeutung der Ernährung und einzelner Nährstoffe bei der Entstehung, Prävention und Behandlung von Wohlstandskrankheiten. Denn es wird noch zu wenig verstanden, wie Ernährung und Ernährungskomponenten Krankheiten fördern oder davor schützen. Mit seinem Team will er auch die Wechselwirkung zwischen individueller genetischer Ausstattung und Ernährung weiter aufklären. Die Wissenschaftler suchen nach Risikogenen für Adipositas und Typ 2 Diabetes. Über DNA-Varianten (Single Nucleotide Polymorphisms, SNP) identifizieren und charakterisieren sie damit verbundene Pathomechanismen. Ziel ist es, das individuelle Diabetesrisiko besser vorherzusagen und individualisierte Präventions- und Therapiekonzepte zu entwickeln. Außerdem erforscht Hans Hauner die Funktion der menschlichen Fettgewebszelle und ihre Beziehung zum metabolischen Syndrom. Das metabolische Syndrom ist ein Netzwerk von Risikofaktoren, die ein erhöhtes Gefäßrisiko beinhalten. Dazu gehören Adipositas, Typ2-Diabetes, Fettstoffwechselstörung (Dyslipidämie), Hypertonie. Er will Zusammenhängen zwischen Adipositas und Diabetes, speziell Insulinresistenz, und kardiovaskulären Komplikationen des Diabetes aufzeigen. Dabei geht es auch um die Frage, wie diese Krankheiten durch Veränderung der Ernährung oder des Lebensstils besser vermieden bzw. behandelt werden können.
Weitere Arbeitsschwerpunkte von Hans Hauner und seinem Team sind Ernährung und Krebserkrankungen und Ernährung in der Schwangerschaft. Die Wissenschaftler untersuchen, welche langfristigen Folgen die Ernährung in der Schwangerschaft für die Gesundheit der Kinder hat. Sie vermuten, dass die Ernährung der schwangeren Frau über epigenetische Mechanismen eine „fötale Programmierung“ auslöst und diese die zukünftige Gewichtsentwicklung des ungeborenen Kindes beeinflusst. Hauner will diese noch unbekannten Mechanismen erforschen und herausfinden, ob sich die fötale Programmierung durch eine Ernährungsumstellung der Schwangeren tatsächlich verändert. Hierdurch könnten neue Ansätze in der Bekämpfung von Adipositas entwickelt werden. Ziel ist es, die Entstehung von ernährungsmitbedingten Krankheiten frühzeitig zu verhindern und entsprechende Präventionskonzepte zu erarbeiten.
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