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Wahljahr: | 2014 |
Sektion: | Wissenschaftsphilosophie |
Stadt: | Regensburg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Wissenschaftstheorien, Philosophische Logik, Sprachphilosophie, Kulturen der Lüge, Nichtwissen, Erkenntnistheorie
Hans Rott ist Philosoph und Wissenschaftstheoretiker. Er hat Beiträge auf dem Gebiet der Philosophischen Logik verfasst und die Ergebnisse auf verschiedene Probleme der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, der Sprachphilosophie sowie der Wissensrepräsentation angewandt. Rott fragt in seinen Arbeiten nach Theorien von Entscheidungen und Meinungsänderungen, die Ergebnisse stellt er in Modellen des Meinungs- und Überzeugungswandels dar. Außerdem forscht er zu Fragen der Wissensvermittlung an der Schnittstelle zwischen Literaturwissenschaft und Philosophie.
Was wissen wir über das Wissen, was meinen wir mit „Meinen“ und wann ändern wir unsere Meinung? Hans Rott fragt, wie in der modernen Welt Wissen vermittelt und erworben wird und wie Meinungen entstehen. Denn es braucht eine bestimmte Kompetenz, um aus der täglichen Informationsfülle wesentliche Informationen herauszufiltern, Zusammenhänge zu erkennen und zu einer Einsicht zu gelangen. Meinung und Information müssen verarbeitet werden. In dieser Verarbeitungskompetenz sind die Fähigkeiten enthalten, Meinungen zu begründen und Rechtfertigungen zu geben. Dies zeichnet den Erwerb von wirklichem Wissen aus. In weiteren Arbeiten widmet sich Rott dem Nichtwissen und der Ignoranz in Prozessen kultureller Transformation. In Forschungsarbeiten an der Schnittstelle zwischen Literaturwissenschaft und Philosophie fragt er, wie Literatur Wissen vermitteln kann.
Hans Rott beschäftigt sich außerdem mit dem Phänomen der Lüge und der Vagheit. Ist eine Frau von 170 cm groß? Wo wird in einem Farbverlauf aus Rot ein Orange? Rott fragt, ob es außerhalb numerischer und mathematischer Bereiche überhaupt Aussagen gibt, die nicht vage sind. Und er will wissen, was dies für unser Denken und Wissen bedeutet. Mit Kollegen hat Rott die Lüge als kulturelles Phänomen erforscht und ihre Funktionen für die Gesellschaft analysiert. Denn die Lüge wirkt sich einerseits gruppen- oder gesellschaftsstabilisierend aus, hat aber auf der anderen Seite ein sozial subversives Potenzial. Das Team untersuchte über Fachgrenzen hinweg Theorien der Lüge, politische Kulturen der Lüge, Lüge und Medien und die Ästhetik der Lüge. Seine Erkenntnisse setzt Rott in Beziehung zu theoretischen Modellen und fragt nach Möglichkeiten und Grenzen von Theorien in der Philosophie.
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