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Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie |
Stadt: | Bern |
Land: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Apoptose, Autophagy, Allergien und Entzündungen, Melanom
Hans-Uwe Simon ist ein deutscher Mediziner und Pharmakologe. Er erforscht molekulare Mechanismen, die Entzündungen verursachen, erhalten und auflösen. Einige dieser Mechanismen spielen auch bei der Krebsentstehung eine Rolle, was er am Beispiel des Melanoms untersucht. Neben der Ursachenforschung von Erkrankungen hat er verschiedene klinische Arzneimittelstudien bei eosinophilen Erkrankungen durchgeführt.
Im Rahmen seines translationalen Forschungsprogramms arbeiten Ärzte verschiedener Kliniken nationaler und internationaler Universitätsspitäler zusammen. Das Hauptziel von Simons Forschung besteht darin, wesentliche Beiträge in der Pathogeneseforschung von Entzündungen und Krebs zu liefern. Bahnbrechend war seine Erkenntnis, dass die Hemmung des Zelltodes (Apoptose) von Granulozyten zu deren Akkumulation in entzündeten Geweben führt. Einen weiteren wissenschaftlichen Durchbruch stellte seine Beobachtung dar, dass Granulozyten mitochondriale DNA freisetzen, mit deren Hilfe Bakterien sehr effektiv abgetötet werden können.
Weiterhin ist es ihm gelungen, neue Krankheiten zu identifizieren und immunologisch zu charakterisieren, wie hypereosinophile klonale T-Zellerkrankungen und die allergische eosinophile Speiseröhrenentzündung. Erstere Erkrankungen haben zu einer neuen Definition und Klassifikation von hypereosinophilen Erkrankungen geführt, wobei es Simon gelungen ist, eine unter den Spezialisten der ganzen Welt akzeptierte Lösung zu finden.
In der medizinischen Grundlagenforschung hat Hans-Uwe Simon verschiedene neue molekulare Mechanismen aufgedeckt, die infolge von krankheitsbedingtem Zellstress induziert werden (Apoptose- und Autophagie-regulierende molekulare Mechanismen) und zu neuen Erkenntnissen in der Zellbiologie führten. Herausragend sind die Beiträge, die die molekularen Wechselwirkungen von Apoptose und Autophagie sowie die Bedeutung der fehlregulierten Autophagie für die Tumorgenese aufzeigten. Diese Erkenntnisse sind für die pharmakologische Therapie von Tumoren von großer Bedeutung.
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