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Prof. Dr.

Hartmut Wekerle

Wahljahr: 2002
Sektion: Neurowissenschaften
Stadt: Planegg-Martinsried
Land: Deutschland
CV Hartmut Wekerle - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Immunüberwachung und Autoimmunität im Zentralnervensystem, Organspezifische Autoimmunität, Experimentelle Modelle und neue Therapien der Multiplen Sklerose

Hartmut Wekerle ist Mediziner. Er erforscht die Entstehung von Autoimmunkrankheiten im Zentralnervensystem (ZNS) sowie Wechselwirkungen zwischen Immun- und Nervensystem. Sein Fokus liegt auf der Erforschung der Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose (MS). Wekerle gilt als Begründer der experimentellen Neuroimmunologie in Deutschland.

Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunkrankheit, bei der sich fehlgeleitete Zellen des Immunsystems gegen das eigene Nervensystem richten. Sind die Immunzellen einmal in Gehirn und Rückenmark eingedrungen, schädigen sie Nervenzellen und können Sehstörungen, Empfindungsstörungen und Lähmungen auslösen. Hartmut Wekerle konnte grundlegende Mechanismen der Entstehung von MS aufzeigen.

So konnte er mit Kolleginnen und Kollegen erstmals zeigen, welche Immunzellen eine Autoimmunerkrankung des Zentralnervensystems auslösen können. Durch den Einsatz neuer bildgebender Verfahren hat er gezeigt, auf welchem Weg autoimmune Lymphozyten in das abgeschottete Nervensystem gelangen und dort Hirn- und Rückenmarksgewebe zerstören.

Bei einer genetischen Veranlagung für Multiple Sklerose gelten seit einiger Zeit auch Bakterien der Darmflora als mögliche Auslöser. Hier konnte Hartmut Wekerle erstmals zeigen, dass die Darmflora von Multiple Sklerose-Patienten im Tiermodell eine Krankheit auslösen kann, die der Multiplen Sklerose ähnelt. Mit seiner Forschung hat er die Entwicklung von neuen Therapien vorangebracht. Wekerle hat den Bereich der Neuroimmunologie entscheidend geprägt und innerhalb der Neurologie etabliert.

Werdegang

  • 2012-2018 Hertie-Senior-Forschungsprofessur, Leiter einer erweiterten Emeritus-Gruppe, Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried
  • 1988-2012 Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried
  • 1982 Leiter einer klinischen Forschungsgruppe für Multiple Sklerose der Max-Planck-Gesellschaft, Würzburg
  • 1980-1988 Professor für Immunologie an der Universität Freiburg
  • 1977 Habilitation an der Universität Freiburg
  • 1973-1977 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik, Freiburg
  • 1971-1973 Postdoktorand am Weizmann Institute of Science, Rehovot, Israel
  • 1971 Promotion an der Universität Freiburg
  • Studium der Medizin an der Universität Freiburg

Funktionen

  • 1999-2002 Vorsitzender der Biologisch-Medizinischen Sektion, Max-Planck-Gesellschaft

Projekte

  • 1995-2004 DFG-Projekt „Immunmoleküle in neuralen Zellen“, Teilprojekt zu DFG-Sonderforschungsbereich 391 „Mechanismen der schnellen Zellaktivierung“
  • 2013-2018 DFG-Projekt „Auslösung Myelin-spezifischer Autoimmunerkrankung in Darm und peripherem Immungewebe“
  • 2004-2011 DFG-Projekt „MOG specific T and B cell-autoimmunity“, Teilprojekt zu DFG-Sonderforschungsbereich 571 „Autoimmunreaktionen: Von den Manifestationen über die Mechanismen zur Therapie“
  • 2008-2011 DFG-Projekt „Live analysis of encephalitogenic T cells within autoimmune central nervous system lesions“, Teilprojekt zu DFG-Sonderforschungsbereich 571 „Autoimmunreaktionen: Von den Manifestationen über die Mechanismen zur Therapie“

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2018 Jacob-Henle-Medaille der Georg-August-Universität Göttingen
  • seit 2017 Ehrenmitglied der Cuban Neuroscience Society
  • seit 2016 Ehrenmitglied der Société Francaise de Neurologie
  • 2014 Ehrendoktor der Universität Würzburg
  • 2013 Ehrendoktor der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg
  • 2013 Koselleck Preis, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2011 Hertie-Senior-Forschungsprofessur
  • seit 2002 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2002 Louis D Preis, Grand Prix des Academies des Sciences, Paris
  • 2001 Charcot Preis, International Federation of MS Societies
  • 1999 Klaus-Joachim-Zülch-Preis
  • 1993 Ehrenprofessur der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 1984 Duchenne-Preis
  • 1982 Ernst Jung-Preis für Medizin

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