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Wahljahr: | 2017 |
Sektion: | Wissenschafts- und Medizingeschichte |
Stadt: | Düsseldorf |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Medizingeschichte, Medizinethik, Geschichte der Psychiatrie und Neurologie, historische Netzwerkanalysen, Geschichte und Ethik des medizinischen Kinderschutzes
Heiner Fangerau ist Medizinhistoriker und Medizinethiker. Er erforscht die Geschichte und Ethik der Medizin des 19. und 20. Jahrhunderts. Zu seinen Schwerpunkten gehören unter anderem die Geschichte des biomedizinischen Modells, historische Netzwerkanalysen, die Geschichte des medizinischen Kinderschutzes sowie die Ethik und Geschichte der Psychiatrie und Neurologie.
Derzeit untersucht Heiner Fangerau in einer bundesweiten Studie das „Unrecht und Leid“, das ehemaliger Heimkinder in Behindertenheimen und der Psychiatrie in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg erfahren haben. Vorher hat er sich generell mit der Frage des Kindeswohls als Orientierungsmuster befasst, auch im Zusammenhang mit einer „Kultur des Hinsehens“ in Institutionen und Einrichtungen.
In einem weiteren Projekt untersucht Fangerau aus der Perspektive der Medizinethik die veränderte Risikobewertung der Stammzellforschung. Bei der Stammzellforschung hat sich der Diskurs verschoben, weg von ethischen Grundsatzfragen hin zu praxisorientierten Fragen des klinischen Einsatzes. Normative Aspekte sind vom Fokus der Risikobewertung verdrängt worden. Folgen dieses Perspektivwechsels werden von ihm analysiert.
Einen weiteren Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten liegt auf der Geschichte der Medizin während der Zeit des Nationalsozialismus. Hier untersucht Fangerau zum Beispiel die Lebenswege von Neurologen und Neurowissenschaftlern, die in Deutschland während des Nationalsozialismus wirkten. Er beschäftigt sich dabei mit Fragen der personellen und medizinischen Involviertheit in den Nationalsozialismus und mit Prozessen der Verdrängung und Verfolgung.
Foto: Heiner Grandel
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