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Foto: Markus Scholz | Leopoldina

Prof. Dr.

Helmut Dosch

Wahljahr: 2020
Sektion: Physik
Stadt: Hamburg
Land: Deutschland
CV Helmut Dosch - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Ungeordnete Materie, Fest-Flüssig-Grenzflächen, Organische Filme und Nanostrukturen, Phasenübergänge, Synchrotronstrahlung und Röntgenlaser

Helmut Dosch ist ein deutscher Physiker. Sein wissenschaftliches Interesse gilt den Ordnungs-Unordnungs-Phänomenen in kondensierter Materie und der Entwicklung neuer experimenteller Methoden unter Nutzung von hochbrillanter Synchrotron- und Röntgenlaser-Strahlung.

Ein Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit liegt auf dem mikroskopischen Verständnis, welchen Einfluss Oberflächen und Grenzflächen auf die Volumen-Struktur und -Eigenschaften von Materialien haben. Hier stehen insbesondere kontinuierliche und diskontinuierliche Legierungs-Phasenübergänge sowie Eis- und Wasser-Grenzflächen im Fokus. So erforscht Helmut Dosch zum Beispiel die Benetzung der Oberfläche einer geordneten Legierung durch die ungeordnete Hochtemperaturphase und das Auftreten einer mesoskopisch dicken Oberflächenschicht mit einem neuen kritischen Phasenverhalten, das einer eigenen Universalitätsklasse („halbunendliche Systeme“) zuzuordnen ist.

Helmut Dosch widmet sich zudem dem sogenannten Oberflächenschmelzen von Eis, das mit unkonventionellen experimentellen Röntgen-Methoden nachgewiesen werden konnte. Er untersucht das sogenannte hydrophobe Gap bei Wasser in Kontakt mit stark wasserabweisenden Oberflächen. Dessen Existenz und Ausdehnung wurden mit höchstauflösenden Röntgenreflektivitätsmessungen nachgewiesen.

Ebenso befasst sich Dosch mit dem komplexen experimentellen Nachweis von lokalen Ordnungsfluktuationen, Flüssigkeiten und ungeordneter Materie. So konnte er lokale fünfzählige Fluktuationen in flüssigem Blei und damit einen direkten mikroskopischen Mechanismus für das bekannte Unterkühlungsverhalten von Flüssigkeiten experimentell nachweisen.

Ein weiterer wichtiger Forschungszweig sind in-situ-Wachstumsstudien von technisch wichtigen funktionalen organischen Schichten und in-situ-Realzeit-Untersuchungen der Oxidation von Legierungs-Oberflächen.

Helmut Dosch hat sich in verschiedenen Funktionen für den Bau des Europäischen Röntgenlasers XFEL eingesetzt, der seit 2017 in Betrieb ist.

Werdegang

  • seit 2013 Vizepräsident, Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren
  • seit 2009 Vorsitzender, Direktorium, Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY, Hamburg
  • seit 2009 Professor, Institut für Experimentalphysik, Universität Hamburg
  • 2005-2006 Geschäftsführender Direktor, Max-Planck-Institut für Metallforschung, Stuttgart
  • 1997-2009 Direktor, Max-Planck-Institut für Metallforschung, Stuttgart,
  • 1997-2009 Professor, Universität Stuttgart
  • 1993-1997 Lehrstuhl für Festkörperforschung, Bergische Universität Wuppertal

Funktionen

  • 2021-2023 Vorsitzender, Council, Europäische Synchrotronstrahlungsquelle (ESRF), Grenoble, Frankreich
  • 2019-2020 Vize-Vorsitzender, Council, ESRF, Grenoble, Frankreich
  • seit 2016 Basic Energy Sciences Advisory Committee (BESAC), U.S. Department of Energy, USA
  • seit 2015 Direktorium (Board of Governors), University of Chicago, Chicago, USA
  • 2015-2020 Vorsitzender, Hochschulrat, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • 2011-2017 Mitglied, Wissenschaftskommission Niedersachsen
  • seit 2010 Mitglied, Council, Europäisches Röntgenlaser XFEL, Hamburg
  • 2009-2018 Mitglied, Council, ESRF, Grenoble, Frankreich

Projekte

  • 2015-2019 Gründer und Vorsitzender, League of European Accelerator-Based Photon Sources LEAPS
  • 2009 Gründungsmitglied, Deutsch-schwedische Forschungskooperation „Röntgen-Angström-Cluster (RAC)“, Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie Government of Sweden, Schweden
  • 1998-2003 Teilprojekt „Röntgenstreuexperimente zur Aufklärung der Struktur von Flüssigkeiten und Quasiflüssigkeiten in Kontakt mit Festkörpern“, Schwerpunktprogramm (SPP) 1052, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2023 Ehrendoktor, Technische Universität Dortmund
  • 2013 Ehrenmitglied, Materials Research Society of India (MRSI), Indien
  • 2010 Röntgen-Plakette, Stadt Remscheid
  • 2002 Ehrennadel, Technische Universität München
  • 1999 Mitglied, International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC)
  • 1985 Feodor Lynen Award, Alexander von Humboldt Stiftung, Bonn

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