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Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Chirurgie, Orthopädie und Anästhesiologie |
Stadt: | Münster |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Anästhesiologie, Intensivmedizin, Periduralanästhesie, Schmerztherapie, Laienreanimation
Hugo van Aken ist ein belgischer Mediziner. Er arbeitet auf dem Gebiet der Anästhesiologie, welche Narkoseverfahren im Zusammenspiel mit der Intensivmedizin, Schmerztherapie und Notfallmedizin erforscht und weiterentwickelt.
Van Aken übernahm 1995 die Leitung der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Münster. Unmittelbar nach seiner Amtsübernahme war die Klinik die erste, die einen Akutschmerzdienst für Patienten mit postoperativen Schmerzen einrichtete. Auch auf dem Gebiet der Schmerztherapie spielte das Universitätsklinikum Münster seitdem eine Vorreiterrolle.
Hugo van Aken widmete einen wesentlichen Teil seiner Arbeit der Erforschung der Periduralanästhesie. Bei diesem Verfahren werden örtliche Betäubungsmittel in die Umgebung von Nervenwurzeln des Rückenmarks injiziert. Die Schmerzempfindung unterhalb des Schlüsselbeins wird ausgeschaltet, so dass Operationen an Brust, Bauch und untere Extremitäten durchgeführt werden können. Nach der Operation wird diese Methode fortgeführt. Sie ist das wirksamste postoperative Schmerztherapieverfahren. Hugo van Aken konnte zeigen, dass eine Periduralanästhesie die Stressantwort des Körpers auf die Operation blockiert. Die Erholung nach Eingriffen im Magen-Darm-Trakt verläuft unter Einsatz der Periduralanästhesie signifikant besser. Eine Kombination von Allgemeinanästhesie und Periduralanästhesie fördert sogar den langfristigen Erfolg in der Tumorchirurgie, da die Rezidivrate nach Krebsoperationen gesenkt werden kann, der Krebs also seltener erneut ausbricht.
Hugo van Aken engagierte sich auch darin, breite Bevölkerungsteile zu Lebensrettern zu machen: Seit 2005 drängte er darauf, die Laienreanimation als Pflichtfach in den Schulen einzubringen. Mit Erfolg: Die Kultusministerkonferenz hat in 2014 empfohlen, die Wiederbelebung als Thema mit zwei Unterrichtsstunden pro Jahr im Lehrplan aufzunehmen.
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