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Prof. Dr.

Ingrid Grummt

Wahljahr: 2008
Sektion: Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie
Stadt: Heidelberg
Land: Deutschland
CV Ingrid Grummt - PDF (Deutsch)

Forschung

Die international renommierte Zellbiologin Ingrid Grummt arbeitet über die molekularen Mechanismen der Genregulation in Säugerzellen. Genetische Veränderungen von Transkriptionsfaktoren beziehungsweise ihrer Bindungssequenz sind die Ursache vieler multifaktorieller Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen. Zudem hat die Wissenschaftlerin bahnbrechende Erkenntnisse über Prozesse in Zellen vorgelegt, die auf das Chromatin einwirken. Das Chromatin ist ein kompliziert aufgebauter Komplex aus dem Erbmaterial DNS und daran gebundenen Proteinen. Diese „Verpackung“ schützt das Erbgut vor Schäden, die unter anderem Ursache für Alterungsprozesse sind und zur Entstehung von Krebs beitragen können.

Ein Schwerpunkt ihrer Forschungsarbeiten liegt auf der Aufklärung der komplexen Vorgänge, über die äußere Signale in den Zellkern gelangen und dort Genaktivitäten steuern. Ziel ist es, den Mechanismus und die Regulation des Transkriptionsprozesses aufzuklären sowie die Vorgänge zu verstehen, welche die Kontrolle der Genaktivität außer Kraft setzen und bewirken, dass Zellen bösartig entarten oder genetische Krankheiten entstehen.

Ein weiterer Schwerpunkt von Grummts Forschungsarbeit die Aufklärung der Kontrollmechanismen, die die Chromatinstruktur beeinflussen und Genaktivitäten auf epigenetischer Ebene steuern. Chemische Modifikationen des Chromatins beeinflussen, welche Teile des Erbguts abgelesen werden. Es war Ingrid Grummt, die entdeckte, dass bestimmte RNA-Moleküle an diesen Steuerungsprozessen beteiligt sind. Aktuell forscht die Wissenschaftlerin daran, das Wissen über diese Mechanismen der Zellregulation zu vertiefen und genauer zu klären, wie die RNA-Moleküle die Aktivität der Gene beeinflussen können. Diese Forschung könnte die Grundlage dafür legen, gezielt in die zellulären Prozesse einzugreifen und damit neue Therapiemöglichkeiten, zum Beispiel gegen Krebs, zu entwickeln.

Werdegang

  • 1989-2018 Abteilungsleiterin, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
  • 1985-1989 Professorin für Molekularbiologie am Institut für Virologie und Immunologie in Würzburg
  • 1980-1984 Leiterin einer Forschungsgruppe am Institut für Biochemie an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg
  • 1977 Habilitation für das Fach Zoologie an der Biologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (habilitierter Doktor der Naturwissenschaften)
  • 1972-1980 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Biochemie in München
  • 1971-1972 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin
  • 1970 Promotion zum Dr. rer. nat. an der Humboldt-Universität Berlin
  • 1962-1967 Studium der Biologie an der Humboldt-Universität Berlin

Funktionen

  • seit 2007 Mitglied des Gutachterausschusses des European Research Councils (ERC)
  • seit 2007 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des European Transcriptome, Regulome & Cellular Commitment Consortium (EuTRACC)
  • seit 2004 Mitglied des Fachbeirats des Instituts für Molekulare Biotechnologie in Jena
  • 2002-2007 Mitglied des EMBO Councils
  • 1996-2004 Mitglied des Fachbeirats der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung Braunschweig
  • 1994-1997 Mitglied des German-American Academic Council (GAAC)
  • 1992-2005 Gewähltes Mitglied des DKFZ-Kuratoriums
  • seit 1985 EMBO-Mitglied

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2013 Schleiden-Medaille der Leopoldina
  • 2012 Prix International des Nationalen französischen Instituts für Gesundheit und medizinische Forschung
  • 2010 FEBS / EMBO Women in Science Award
  • 2008 Advanced ERC-Grant
  • seit 1998 Mitglied der Academia Europea
  • 1991 Fritz-Winter-Preis für Wissenschaft
  • 1990 Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis

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