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Wahljahr: | 2008 |
Sektion: | Ökonomik und Empirische Sozialwissenschaften |
Stadt: | Rostock |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Evolutionäre Biodemografie, Public Policy, Lebenserwartung und Langlebigkeit, Altern der Bevölkerung, Plastizität des Alterns, Umverteilung der Lebensarbeitszeit
James W. Vaupel war ein US‐amerikanischer Demograf und Bevölkerungswissenschaftler. Er befasste sich mit den Ursachen und Konsequenzen der alternden Gesellschaft sowie mit evolutionären Prozessen der Entwicklung der Lebensspanne bei verschiedenen Spezies. Vaupel arbeitete im Bereich der Evolutionären Demografie. Dieses relativ neue Forschungsfeld befindet sich an der Schnittstelle von Demografie, Evolutionsökologie, Lebenszyklusbiologie und Mathematik. Es liefert Beiträge zur Frage, warum der Mensch altert. In diesem Zusammenhang befasste sich Vaupel unter anderem mit neuen Perspektiven von Altern und Langlebigkeit.
Anhand historischer Datensätze untersuchte er die Lebenserwartung der Menschen. Er fand heraus, dass sie in den entwickelten Ländern nicht etwa steigt, weil sich der Prozess des Alterns verlangsamt, sondernweil er generell später einsetzt.
Anhand von Datenerhebungen des dänischen Statistikamtes über Zwillinge konnte Vaupel außerdem belegen, dass es keine unveränderlich festgelegte maximale Lebensspanne gibt. Vielmehr sei das Altern plastisch. Ebenfalls durch die Analyse historischer Daten konnte Vaupel zeigen, dass das Höchstalter der Bevölkerung alle zehn Jahre um zweieinhalb Jahre steigt.
Grundlage seiner wissenschaftlichen Arbeit waren immer wieder umfangreiche Datensätze, die Vaupel oft selbst generierte. Sie alle fanden Eingang in das Datenlabor seines Instituts, zu dem unter dem Titel „Human Mortality Database“ auch die weltweit größte Sammlung von Sterbedaten gehört. Des weiteren untersuchte Vaupel auch das Altern anderer Lebewesen, etwa bei Fruchtfliegen oder anglebigen Polypen. In diesem Zusammenhang interessierte ihn die Frage, ob verschiedene Lebewesen unterschiedliche oder ähnliche Überlebensstrategien haben. Als erster Demograf hatte er außerdem eine Datenbank aufgebaut, in der nicht‐menschliche Mortalitätszahlen archiviert werden.
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