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Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Physik |
Stadt: | München |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Antiferromagnetismus, elektronische und optoelektronische Eigenschaften künstlicher festkörperbasierter Halbleiter-Nanostrukturen, Nano-Electro-Mechanical Systems (NEMS)
Jörg Peter Kotthaus ist ein deutscher Hochschullehrer und Physiker, dessen Forschung im Grenzbereich zwischen Experimenteller Festkörperphysik, Halbleiterphysik und Nanotechnologie angesiedelt ist. Er erforschte und schuf künstliche Nanopartikel sowie miniaturisierte Geräte und Bauteile (NEMS) mit außergewöhnlichen elektrischen Eigenschaften, die der Informationstechnologie und verschiedenen medizinischen Anwendungen zu bahnbrechenden Weiterentwicklungen verhalfen.
Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2012 war er Professor an der Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Forschung verband die Bereiche Experimentelle Festkörperphysik, Halbleiterphysik und Nanotechnologie auf innovative Weise. Sein wissenschaftliches Interesse galt dabei vor allem den außergewöhnlichen Eigenschaften von künstlichen, Strom leitenden Festkörperteilchen im Größenbereich von Nanometern, einem Milliardstel Meter.
Die von Kotthaus und seiner Arbeitsgruppe erforschten und erschaffenen Nanopartikel bestehen nur aus einigen wenigen bis einigen tausend Atomen und Molekülen, aus sogenannten Halbleitermaterialien. Sie senden – je nach Größe – Licht in unterschiedlichen Farben aus, wenn sie vorher mit Energie angeregt werden. Diese einzigartigen optoelektronischen Eigenschaften, aber auch die besonderen elektronischen und elektromechanischen Merkmale machen die von Kotthaus erforschten Nanopartikel für die Informationstechnologie und für medizinische Anwendungen hochinteressant.
Bedeutende Fortschritte gelangen dem Physiker außerdem beim Bau und bei der Anwendung von nanoelektromechanischen Systemen – NEMS. Dies sind miniaturisierte Geräte, Baugruppen oder Bauteile, die aus winzigen Komponenten mit Abmessungen im Nanometerbereich bestehen. Das Bauen und Betreiben von Geräten in solch‘ kleinen Dimensionen kann deren Effizienz erhöhen und die Größe, Kosten und den Energieverbrauch verringern.
Kotthaus erkannte als einer der ersten Forschenden in Deutschland, dass das enorme Anwendungspotential der winzigen Festkörper am besten durch fächerübergreifende Forschung und Entwicklung genutzt werden kann. Früh engagierte er sich in interdisziplinären Forschungsarbeiten an der Schnittstelle zwischen Physik, Chemie und Medizin, auf deren Basis seine Arbeitsgruppe die Spin-off-Unternehmen Advalytix, Attocube Systems, Nanotools und Nanion Technologies gründeten. Kotthaus ist außerdem Initiator und Mitgründer des interdisziplinären Centers for NanoScience (CeNS) an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie des im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder geförderten Forschungscluster Nanosystems Initiative Munich (NIM).
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