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Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Wahljahr: | 2020 |
Sektion: | Biochemie und Biophysik |
Stadt: | Kaiserslautern |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Mitochondrienbiogenese, Redoxbiologie, Proteintransport, Membranbiologie
Johannes Herrmann ist Zellbiologe und Biochemiker. Er erforscht die biochemischen Prozesse, durch die Mitochondrien gebildet werden. Im Mittelpunkt seiner Forschung stehen die intrazellulären Transportvorgänge, durch die Proteine vom Ort ihrer Entstehung (meist im Cytosol) an ihren Funktionsort gelangen und sich dort mit anderen Proteinen zu funktionsfähigen Proteinkomplexen zusammenfügen.
Mitochondrien sind essentielle Organellen unserer Zellen. Sie bestehen aus etwa 1000 verschiedenen Proteinen. Fast alle dieser Proteine werden im Zytosol gebildet und anschließend in die Mitochondrien transportiert. Johannes Herrmann forscht an den Prozessen, durch die die Translokationskomplexe in den Mitochondrien neu synthetisierte Proteine erkennen und gezielt an die ihnen zugehörigen Stellen in den Mitochondrien transportieren.
Einen Schwerpunkt seiner Forschung beschäftigt sich mit Proteinen des Intermembranraums zwischen der Außen- und Innenmembran der Mitochondrien. Johannes Herrmann entdeckte 2005 einen neuen Transportweg, der durch die Bildung von Disulfidbrücken angetrieben wird. Die essentielle Oxidoreduktase Mia40 fungiert dabei als ein redox-aktiver Rezeptor, der Intermembranraumproteine erkennt und ihren Import durch die Außenmembran katalysiert.
Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Prozesse der mitochondrialen Proteinsynthese an mitochondrialen Ribosomen sowie Stressreaktionen der Zelle, die durch nicht importierte mitochondriale Vorstufenproteine ausgelöst werden.
Die Arbeiten von Johannes Herrmann machen die grundlegenden Prozesse verständlich, durch die unsere Zellen ihre Funktionsfähigkeit erhalten und Störungen in ihrer Proteinausstattung vermeiden. Diese Vorgänge sind vor allem für Alterungsprozesse relevant, die durch degenerative Veränderungen der Proteinhomöostase, Probleme des intrazellulären Redoxzustands und den zunehmenden Funktionsverlust der Mitochondrien charakterisiert sind. Die Forschung von Johannes Herrmann beschäftigt sich mit den molekularen Vorgängen, die diesen drei charakteristischen Veränderungen zugrunde liegen.
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