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Foto: Markus Scholz | Leopoldina

Prof. Dr.

Katerina Harvati-Papatheodorou

Wahljahr: 2022
Sektion: Anatomie und Anthropologie
Stadt: Tübingen
Land: Deutschland
CV Katerina Harvati-Papatheodorou - Deutsch (PDF)
CV Katerina Harvati-Papatheodorou - Englisch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Stammesgeschichte der Menschheit, Morphometrie, Paläoanthropologie

Katerina Harvati-Papatheodorou ist eine griechische Paläoanthropologin. Sie erforscht die phylogenetische Geschichte der Menschheit, insbesondere die Entstehung des anatomisch modernen Menschen und die Paläobiologie des Neandertalers. Dabei untersucht sie die Beziehung zwischen morphologischer Variation und genetischen, umweltbedingten oder verhaltensbezogenen Variablen unter Berücksichtigung der evolutionären Prozesse, die der Vielfalt der menschlichen Spezies zugrunde liegt.

In ihrer Forschung widmet sich Katerina Harvati-Papatheodorou der menschlichen Evolution. Sie erforscht die Anpassung und das Verhalten der menschlichen Vorfahren und ausgestorbener, verwandter Menschenformen im Laufe der vergangenen Millionen Jahre und entschlüsselt die Auswirkungen von Umweltbedingungen, Verhaltensweisen und Populationsgeschichte auf deren Phänotyp. Sie verbindet dabei Methoden der Paläoanthropologie, der computergestützten dreidimensionalen Formanalyse sowie der Populationsgenetik und unternimmt gleichzeitig Feldforschung in Griechenland. Anhand virtueller Rekonstruktionen und vergleichender Analysen fossiler menschlicher Überreste in Griechenland konnte Katerina Harvati-Papatheodorou beispielsweise feststellen, dass der frühe Homo sapiens mehr als 150.000 Jahre früher in Europa ankam als bisher angenommen. Dies wirft neue Fragen zu den Vebreitungsmustern menschlicher Populationen während des Pleistozäns und zu möglichen Interaktionen zwischen frühen anatomisch-modernen Menschen und dem Neandertaler auf.

Katerina Harvati-Papatheodorou erforscht zudem, wie bestimmte Verhaltensweisen das Skelett beeinflussen und wie sich anhand dieses Wissens Verhalten und Lebensweisen der Vergangenheit rekonstruieren lassen. Ihre Forschungen haben bestätigt, dass der Neandertaler – im Gegensatz zu früheren Vorstellungen – eine hochentwickelte Spezies war.

Die Forschung von Katerina Harvati-Papatheodorou dient sowohl der Vertiefung des detaillierten Verständnisses der Neandertaler als auch der Bewertung der Auswirkungen von Populationskontakten auf die jüngere humane Evolutionsgeschichte.

Werdegang

  • seit 2023 Direktorin, Senckenberg Centre of Human Evolution and Palaeoenvironment, Tübingen
  • 2020-2022 Direktorin, Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • seit 2020 Professor II, University of Bergen, Bergen, Norwegen
  • seit 2009 Professorin für Paläoanthropologie, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 2009 Habilitation, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 2004-2009 Wissenschaftlerin, Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig
  • 2001-2004 Assistenzprofessorin für Anthropology, New York University, New York City, USA
  • 1998-2001 Ph.D. in Anthropology, City University of New York (CUNY), New York, USA
  • 1998 M.A. in Anthropology, CUNY, New York City, USA
  • 1994 B.A. in Anthropology, Columbia University, New York City, USA

Funktionen

  • seit 2021 Chefredakteurin, PaleoAnthropology
  • seit 2020 Präsidentin, European Society for the Study of Human Evolution

Projekte

  • 2022-2028 Advanced Grant „Our first steps to Europe: Pleistocene Homo sapiens dispersals, adaptations and interactions in South-East Europe“ (FIRSTSTEPS), Europäischer Forschungsrat (ERC)
  • 2017-2022 Consolidator Grant „Human Evolution at the Crossroads“ (CROSSROADS), ERC
  • seit 2015 Co-Leiterin, Forschungsgruppe (FOR) 2237 „Words, Bones, Genes, Tools: Tracking Linguistic, Cultural and Biological Trajectories of the Human Past“, DFG
  • 2012-2016 Starting Grant „Paleoanthropology at the Gates of Europe“ (PaGE), ERC
  • 2010 Leiterin, Forschungsgroßgeräte „Hochauflösendes Mikrofokus und Nanofokus Computertomographie-System“, DFG

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • seit 2022 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2021 Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, DFG
  • 2014 Landesforschungspreis für Grundlagenforschung, Land Baden-Württemberg
  • 2010 Gewähltes Mitglied, American Association for the Advancement of Science, USA

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