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Wahljahr: | 2003 |
Sektion: | Gynäkologie und Pädiatrie |
Stadt: | Lübeck |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Gynäkologie, Reproduktionsmedizin, pränatale Medizin, Präimplantationsdiagnostik (PID), In-vitro-Fertilisation (IVF), intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
Klaus Diedrich ist Gynäkologe und Reproduktionsmediziner. Seine Forschungsschwerpunkte sind pränatale Medizin, Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Er setzte sich für eine gesetzlich geregelte Präimplantationsdiagnostik (PID) ein. 1982 gelang ihm die zweite erfolgreiche In-vitro-Fertilisation in Deutschland. 2012 kam in seiner Klinik das erste Baby nach PID einer monogenetischen Erkrankung in Deutschland zur Welt.
Klaus Diedrich hat sich früh für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch eingesetzt und für eine geregelte Präimplantationsdiagnostik (PID) bei genetisch vorbelasteten Paaren gewirkt. Bei der PID wird ein Embryo, der durch künstliche Befruchtung gezeugt wurde (In-vitro, im Reagenzglas), vor dem Einsetzen in die Gebärmutter genetisch untersucht. Die Zelle des Embryos darf nur auf schwere Erbkrankheiten und zur Vermeidung von Tot- und Fehlgeburten (Chromosomenstörungen, Translokationen) analysiert werden. In die Gebärmutter werden nur nicht betroffene Embryonen eingesetzt. Eine Ethikkommission muss dem Verfahren zustimmen. 2012 kam in der Klinik von Klaus Diedrich das erste Baby nach PID auf eine monogenetische Erkrankung in Deutschland zur Welt. Die Eltern trugen beide die Anlagen für eine schwere genetisch bedingte Skelettanomalie (Desbuquois-Syndrom) in sich, die zu Kleinwuchs, verkürzten Gliedmaßen und einem Risiko für Fehlgeburten führt. Kinder solcher Paare sterben oft während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt.
Während seiner Laufbahn hat Klaus Diedrich auch die unterschiedlichen Verfahren der künstlichen Befruchtung erforscht. Mit Kollegen hat er in Studien die Fehlbildungsraten bei der In-vitro-Fertilisation (IVF) und der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) untersucht und verglichen. Die ICSI wird angewandt, wenn Männer zeugungsunfähig sind. Die Wissenschaftler haben eine erhöhte Fehlbildungsrate bei ICSI festgestellt.
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