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Prof. Dr.

Maria Carla Galavotti

Wahljahr: 2014
Sektion: Wissenschaftsphilosophie
Stadt: Bologna
Land: Italien
CV Maria Carla Galavotti - Deutsch (pdf)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Wissenschaftstheorie, Wahrscheinlichkeitstheorie, Wissenschaftlicher Beweis, Subjektivismus, subjektive Theorie, Kausalität, probabilistische Kausalität

Maria Carla Galavotti ist eine italienische Philosophin und Wissenschaftstheoretikerin. Sie erforscht Wahrscheinlichkeitstheorien und Statistik, ihr besonderer Fokus liegt auf den philosophischen Aspekten und Interpretationen von Wahrscheinlichkeit. In ihren Arbeiten hat sie die Ursprünge der subjektiven Theorie untersucht. In einem weiteren Schwerpunkt beschäftigt sie sich mit den Grundlagen der Wissenschaften.

Konzepte von Wahrscheinlichkeit wird in der Statistik, Klimatologie, Biologie, Wirtschaftswissenschaft und der Philosophie angewandt. Die Interpretation der Wahrscheinlichkeit ist aber nicht gelöst, die Konzepte stehen immer wieder miteinander in Konflikt. Was ist Wahrscheinlichkeit? Ist Wahrscheinlichkeit eine messbare Größe oder ein Glaubensgrad? Und welche „Realitäten“ werden durch unterschiedliche Wahrscheinlichkeitskonzepte modelliert? Maria Carla Galavotti geht in ihrer Forschung diesen Fragen nach. In ihren Büchern und Aufsätzen hat sie die Besonderheiten der wichtigsten Wahrscheinlichkeits-Interpretationen beschrieben (klassische Theorie nach P.S. Laplace, Frequentismus, Propensität, Logizismus, Subjektivismus). Verschiedene Auslegungen von Wahrscheinlichkeit haben zum Beispiel Folgen für Berechnungen von Sicherheit und Risiko-Abschätzungen. In ihren Arbeiten hat Maria Carla Galavotti auch die Ursprünge des Subjektivismus untersucht. Darin sind Wahrscheinlichkeiten subjektive Überzeugungsgrade, ein Maß für das Vertrauen des Menschen in eine Sache. Galavotti widmete sich vor allem zwei Vertretern dieser Theorie: dem britischen Mathematiker und Logiker Frank Ramsey (1903-1930) und dem italienischen Mathematiker Bruno de Finetti (1906-1985).

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschung ist die „wissenschaftliche Erklärung“, vor allem in der Medizin und in Kriminalprozessen. Sie fragt nach Art und Grenzen und dem Verhältnis zu Vorhersagen und Kausalität. In der wissenschaftlichen Forschung hat das Konzept der Kausalität eine große Bedeutung. Beispielsweise kann eine Krankheit geheilt werden, wenn ihre Ursache gefunden ist. Maria Carla Galavotti beschäftigt sich mit der probabilistischen Kausalität, hierbei ist die Ursache eine Wahrscheinlichkeit für die Wirkung. Damit verbunden sind Fragen nach der Rolle von wissenschaftlichen Gesetzen und den Möglichkeiten und Grenzen wissenschaftlichen Erklärungen.

Werdegang

  • 2006-2011 Direktorin des Interdisciplinary Research Centre of History and Philosophy of Science (CIRESS), Universität Bologna, Italien
  • seit 1998 ordentliche Professorin für Wissenschaftsphilosophie, Universität Bologna, Italien
  • 1998 Bologna-Clare Hall Visiting Fellow, Department of History and Philosophy of Science, Cambridge University, UK
  • 1994-1998 Professorin, Universität Triest, Italien
  • 1989-1990 Visiting Fellow, Center for the Philosophy of Science, University of Pittsburgh, USA
  • 1984 Visiting Fellow, Center for the Study of Language and Information (CSLI), Stanford University, USA
  • 1982-1994  Ao. Professorin, Universität Bologna, Italien
  • 1975-1982 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Abteilung Philosophie, Universität Bologna, Italien

Funktionen

  • 2011-2015 stellv. Vorsitzende des Fachbereichs Logic, Methodology and Philosophy of Science der International Union for History and Philosophy of Science
  • 2011-2014 Vorstandsmitglied des International Council for Science (ICSU)
  • seit 2009 Mitglied im wissenschaftlichen Stiftungsbeirat des Forschungszentrums Federico Stella - for Criminal justice and policy (CSGP), Katholische Universität Mailand, Italien
  • 2008-2013 Vorsitzende des European Science Foundation (ESF) Scientific Networking Programme “The Philosophy of Science in Europe”
  • 2006-2011 Mitglied im Leitungskomitee der European Philosophy of Science Association (EPSA)
  • 2002 Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Vienna International Summer University
  • 2000-2003 Koordinatorin des European Science Foundation Network “Historical and contemporary perspectives of the philosophy of science in Europe”
  • Mitglied im Editorial Board von “Erkenntnis”, “European Journal for the Philosophy of Science” und “Vienna Circle Institute Yearbook”

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • seit 2014 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • seit 2013 Mitglied der Accademia Nazionale di Scienze, Lettere e Arti di Modena
  • seit 1998 Mitglied auf Lebenszeit im Clare Hall College, Cambridge, UK
  • seit 1990 Mitglied auf Lebenszeit im Center for the Philosophy of Science, University of Pittsburgh, UK

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