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Wahljahr: | 2007 |
Sektion: | Organismische und Evolutionäre Biologie |
Stadt: | Toulouse |
Land: | Frankreich |
Forschungsschwerpunkte: Wahrnehmungs‐, Lern‐ und Gedächtnisprozesse bei Insekten, molekulare Abläufe, erfahrungsabhängige Plastizität
Martin Giurfa erforscht Wahrnehmungs-, Lern- und Gedächtnisprozesse bei Insekten wie Honigbienen, Hummeln, Fruchtfliegen und Ameisen auf der Ebene des Verhaltens bis hin zu den molekularen Abläufen.
Er leistete wichtige Beiträge bei der Erforschung der erfahrungsabhängigen Plastizität bei Insekten, eines neurophysiologischen Mechanismus, bei dem sich Erfahrungen auf die Stärke von Reizübertragungen im Nervensystem auswirken. Dabei spielen auch soziale Erfahrungen der Insekten eine Rolle. So beeinflusst die soziale Umwelt die kognitiven Leistungen von Insekten beträchtlich, selbst bei Fruchtfliegen, die nicht in sozialen Verbänden leben. Martin Giurfa gelang es, die chemischen Botenstoffe zu charakterisieren, die Lernleistungen bei Insekten beeinflussen können.
Gesellschaftliche Relevanz hat sein Ansatz, den Einfluss chemischer Stoffe in unserer Umwelt auf die neuronale Leistung von Insekten zu messen. An Honigbienen untersucht Martin Giurfa die Wirkung von Insektiziden und Desinfektionsmitteln auf die Reizübertragung im Nervensystem, auf die kognitiven Fähigkeiten der Bienen bei der Futtersuche sowie auf ihre Widerstandskraft gegenüber anderen Stressoren wie der Varroamilbe.
Seine Arbeiten verfolgen das Ziel, die Regeln sowie die neuronalen und molekularen Mechanismen für assoziative Lernprozesse bei Insekten zu verstehen und zu charakterisieren. Dazu verfolgt er einen multidisziplinären Ansatz und bedient sich verschiedener Methoden aus unterschiedlichen Bereichen wie der Neuroethologie und -biologie, den rechnergestützten Neurowissenschaften, der experimentellen Psychologie sowie Molekularbiologie.
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