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Prof. Dr.

Michael D. Gordin

Wahljahr: 2019
Sektion: Wissenschafts- und Medizingeschichte
Stadt: Princeton
Land: USA
CV Michael D. Gordin - Deutsch (PDF)
CV Michael D. Gordin - Englisch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Neuzeit, Russische Geschichte, Wissenschaftskommunikation, Geschichte von Nuklearwaffen

Michael D. Gordin ist ein amerikanischer Wissenschaftshistoriker und Slawist. Er befasst sich mit der Geschichte der modernen Wissenschaft, wobei sein Schwerpunkt auf den Institutionen und der Infrastruktur liegt, die der Produktion von Wissen zugrunde liegen. Die meisten seiner Arbeiten lassen sich in drei Kategorien einteilen, die zusammen die Bedeutung der Untersuchung von Phänomenen an den Rändern wichtiger Entwicklungen betonen, um das zu beleuchten, was normalerweise als Hauptströmung angesehen wird.

Zunächst hat er drei Bücher und zahlreiche Artikel veröffentlicht, die sich mit der einzigartigen Entwicklung der modernen Wissenschaft in slawisch dominierten Räumen von Prag bis Wladiwostok befassen, wobei er sich auf das europäische Russland konzentriert. In konventionellen Darstellungen der Wissenschaftsgeschichte wird der russische Fall entweder ignoriert (mit einigen Ausnahmen wie D. I. Mendelejew und sein Periodensystem der chemischen Elemente) oder als pathologisch behandelt (wie im Fall von T. D. Lysenkos Kampagne gegen die Mendelsche Genetik). Bei einer länderübergreifenden Analyse helfen diese Fälle, allgemeine Merkmale zu beleuchten, die mit der "westlichen" Wissenschaft gemeinsam sind.

Zweitens erforscht er weiterhin die wissenschaftliche Kommunikation, insbesondere die Auswirkungen der Sprachwahl auf die Entwicklung der Wissenschaft. Wie er in Scientific Babel (2015) dokumentiert hat, ist die auffallende Dominanz des globalen Englisch in der Kommunikation in den Naturwissenschaften ein junges Phänomen und stellt eine Veränderung in der zugrundeliegenden Organisation der globalen Wissensproduktion dar. Er interessiert sich auch für die Geschichte der konstruierten Sprachen (Plansprachen).

Schließlich beschäftigt er sich mit den Grenzdebatten darüber, was als Wissenschaft und was als Pseudowissenschaft, als rational und irrational gilt, und wie diese Argumente die Grenzen der soziologischen Gemeinschaften innerhalb der Wissenschaften nachzeichnen.

Werdegang

  • seit 2013 Professor für Neuere und Zeitgenössische Geschichte, Princeton University, Princeton, USA
  • 2009-2013 Professor für Wissenschaftsgeschichte, Princeton University, Princeton, USA
  • 2007-2009 Professor für Wissenschaftsgeschichte, Princeton University, Princeton, USA
  • 2007-2008 Gastwissenschaftler, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG), Berlin
  • 2003-2007 Assistenzprofessor für Wissenschaftsgeschichte, Princeton University, Princeton, USA
  • 2001-2005 Junior Fellow, Harvard Society of Fellows, Harvard University, Cambridge, USA
  • 1992-2001 Studium und Promotion in Geschichte, Harvard University, Cambridge, USA

Funktionen

  • seit 2018 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, NTM Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin
  • seit 2017 Mitglied, Herausgeberbeirat, Interdisciplinary Science Reviews
  • seit 2017 Direktor, Society of Fellows in the Liberal Arts, Princeton University, Princeton, USA
  • 2014-2019 Vorsitzender, Herausgeberbeirat, Historical Studies in the Natural Sciences
  • 2013-2017 Mitglied, Publikationsausschuss, History of Science Society, Notre Dame, USA
  • 2012-2013 Gründungsdirektor, Fung Global Fellows Program, Princeton University, Princeton, USA
  • seit 2009 Mitglied, Herausgeberbeirat, Metascience
  • 2008-2013 Mitglied, Board of Directors, Philadelphia Area Center for the History of Science (PACHS), Philadelphia, USA

Projekte

  • 2019-2020 Projekt „The Perestroika of Global Science“, Woodrow Wilson International Center for Scholars (The Wilson Center), Washington D.C., USA

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2020 The Derek Price sowie Rod Webster Prize, History of Science Society, Notre Dame, USA
  • seit 2019 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2019-2020 Research Fellow, Kennan Institute, The Wilson Center, Washington D.C., USA
  • 2015-2016 Fellow, Wissenschaftskolleg zu Berlin, Berlin
  • 2011 Fellow, John Simon Guggenheim Foundation, New York City, USA
  • 2011 Graduate Mentoring Award, Princeton University, Princeton, USA
  • 2007 Roy G. Neville Prize, Chemical Heritage Foundation, Philadelphia, USA
  • 2002 Basic Prize in the History of Science, History of Science Society, Notre Dame, USA

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