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Wahljahr: | 1999 |
Sektion: | Mikrobiologie und Immunologie |
Stadt: | Greifswald |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Proteomics, Analyse von Proteinen, Physiologische Proteomics, Stress- und Hungerantworten von Bakterien, pathogene Bakterien, Krankenhaus-Infektionen, molekulare Mechanismen krankmachender Prozesse
Michael Hecker ist Mikrobiologe. Er hat mit seinen Mitarbeitern in Greifswald eines der am besten ausgestatteten Zentren für Mikrobielle Proteomics in Europa aufgebaut, eine wichtige Voraussetzung für die im Jahre 2013 erfolgte Bewilligung eines Forschungsbaus zur Mikrobiellen Genomics der Mikroorganismen. Im Mittelpunkt seiner Forschungen steht die Proteomics, die Gesamtheit aller Proteine in der Zelle. Dabei konnten nahezu alle Proteine von Modellbakterien identifiziert und auch quantifiziert werden. Mit Hilfe des „Panoramablicks der Proteomics“ wurden völlig neue Erkenntnisse der Physiologie und Pathophysiologie von Bakterien gewonnen, die auch zur Entwicklung neuer Therapien beitragen können.
Die Proteine sind die eigentlichen Funktionsträger der Zelle, sie sind an fast allen Lebensprozessen beteiligt. Jede Sekunde werden Proteine gebildet, verändert, „entsorgt“. Die Proteinausstattung einer Zelle sagt einiges über ihren Stoffwechsel, ihre Anpassung und ihr krankmachendes Potenzial aus. Michael Hecker untersucht vor allem krankmachende Bakterien (pathogene Bakterien). Er will wissen, welche Proteine zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zelle sind, wie sie interagieren und welche Proteine pathogene Bakterien gefährlich machen.
In dem von ihm viele Jahre koordinierten SFB-Transregio 34 hat Michael Hecker die Pathophysiologie von Staphylococcus aureus im Fokus, ein Erreger, der für einen Großteil der gefürchteten Krankenhausinfektionen zuständig ist und der wegen seiner Multiresistenz gegenüber Antibiotika zu einer Bedrohung der Menschheit geworden ist. Nach der Analyse der Dynamik der einzelnen Proteine konnte er die Lebensprozesse der pathogenen Organismen, ihren Stoffwechsel, ihre Anpassung an wachstumsbegrenzende Faktoren, die sie im Patienten vorfinden, ihr Virulenzpotential, mit dem sie versuchen den Wirt zu schädigen, ihre Strategien, das humane Immunsystem zu umgehen und sich zu schützen und viele andere Aspekte ihrer Pathophysiologie in einer neuen Dimension beschreiben und verstehen. Diese Erkenntnisse können Krankheitsprozesse aufklären, Mechanismen von Wirkstoffen beschreiben und zur Entwicklung neuer Therapieansätze beitragen.
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