Profile exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei AcademiaNet.
Suchen Sie unter den Mitgliedern der Leopoldina nach Expertinnen und Experten zu Fachgebieten oder Forschungsthemen.
Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Wahljahr: | 2019 |
Sektion: | Physik |
Stadt: | Innsbruck |
Land: | Österreich |
Forschungsschwerpunkte: Quantenoptik, Nichtlineare Optik, Biophotonik, optische und akustische Pinzetten, Mikroskopie
Monika Ritsch-Marte ist Physikerin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Theoretische Quantenoptik (bis 1998), die Nichtlineare Optik und die Biophotonik. Ihr derzeitiges Forschungsinteresse ist die optische tomographische Rekonstruktion von Zellclustern, die berührungsfrei von optischen und akustischen Kräften gehalten werden.
Monika Ritsch-Marte verwendet räumliche Lichtmodulatoren (Spatial Light Modulators, SLM), um Lichtwellen nach einem holografischen Prinzip umzuformen. Hierdurch wird das Verfahren flexibler und an eine gegebene neue Situation anpassbar.
Mit ihrer Forschung brachte sie die optische Mikromanipulation wesentlich voran, indem sie optische Pinzetten konzipierte und realisierte, die für deutlich größere und schwerere Teilchen verwendbar sind, wie die optische Doppelstrahl-Falle mit Spiegel (Dual Beam Mirror Trap). Damit konnten ganze Einzeller gehalten und gezielt transportiert werden. Für noch größere Teilchen kombinierte sie mit ihrem Team eine optische Pinzette mit einer Ultraschall-Falle.
Mit dieser Technik können auch Mini-Organe, sogenannte Organoide, gehalten und untersucht werden. Organoide werden in Petri-Schalen gezüchtet, Wissenschaftler wollen damit in Zukunft einige Tierversuche ersetzen. Monika Ritsch-Marte und ihre Gruppe wollen mit optischen und akustischen Fallen, die Teilchen um ihre Achse rotieren lassen, Organoide in einer optischen Tomographie zugänglich machen.
Ritsch-Marte und ihr Team haben auch gezeigt, dass ein SLM, eingebaut in ein optisches Imaging System, ein Mikroskop ‚programmierbar‘ macht: Auf Knopfdruck kann zwischen verschiedenen Abbildungsarten (Hellfeld, Dunkelfeld, Phasenkontrast) gewechselt werden, ohne dass optische Komponenten ausgetauscht oder angepasst werden müssen.
Ein weiteres Arbeitsfeld ist die nichtlineare Mikroskopie, chemisch-selektive Mikroskopie mit Coherent anti-Stokes Raman scattering (CARS).
Monika Ritsch-Marte ist Inhaberin mehrerer Patente, z.B. Beispiel über durchstimmbare diffraktive Linsen, die ein rasches Verändern der Brennweite erlauben. Ein großes Anliegen ist ihr zudem die Förderung von Frauen in der Physik.
Emil-Abderhalden-Str. 35
06108 Halle (Saale)
Tel. | 0345 - 47 239 - 120 |
Fax | 0345 - 47 239 - 149 |
archiv (at)leopoldina.org |