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Foto: LMU München

Prof. Dr.

Oliver Primavesi

Wahljahr: 2008
Sektion: Kulturwissenschaften
Stadt: München
Land: Deutschland
CV Oliver Primavesi - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Altphilologie, frühgriechisches Epos, vorsokratische Naturphilosophie, Philosophie des Aristoteles, Text und Bild in der antiken Literatur

Oliver Primavesi ist Altphilologe. Als Gräzist erforscht er die Sprache und Literatur des Altgriechischen. Besondere Schwerpunkte seiner Arbeit sind das frühgriechische Epos, die vorsokratische Naturphilosophie, die Philosophie des Aristoteles und die Beziehungen von Text und Bild in der antiken Literatur.

Primavesi hat in Studien den funktionalen Kontext der Spiegelerzählungen im Homerischen Epos und der Aristotelischen Dialektik untersucht. Anhand von Zitaten hat er die Rekonstruktion der aristotelischen Schrift über die Pythagoreer vorbereitet. Als Pythagoreer werden die Anhänger der religiös-philosophischen Schule des Pythagoras bezeichnet. Pythagoras von Samos hatte diese im 6. Jahrhundert v. Chr. in Italien gegründet. Forschungen über Pythagoras und die Pythagoreer sind schwierig, da es keine überlieferten Schriften gibt und in späteren Texten nicht definiert werden kann, was tatsächlich von Pythagoras stammt. Denn dieser hatte seine Lehren nicht niedergeschrieben und zudem seine Anhänger zu Geheimhaltung verpflichtet. So sind viele Einzelheiten der philosophischen Lehren und der politischen Ziele der Pythagoreer unklar, die Forschungsmeinungen über die Ausrichtung und Bedeutung der Schule gehen auseinander. Aristoteles verfasste zwei Bücher über Pythagoras und dessen Lehren, die rekonstruiert wurden.

Ein besonderes Interesse von Oliver Primavesi gilt auch Empedokles von Agrigent. Anhand von neu gefundenen Papyrusfragmenten und unpublizierten Randnotizen („Scholien“) machte er den Text dieses vorplatonischen Philosophen greifbar. Die Originalfragmente zeigen, wie stark Kosmologie und Naturwissenschaft, Religion und Naturphilosophie bei Empedokles ineinandergreifen. Zudem ermöglichen sie eine Neubewertung der empedokleischen Philosophie.

Werdegang

  • 2005-2006 Fellow, Wissenschaftskolleg zu Berlin
  • seit 2000 Inhaber, Lehrstuhl für Griechische Philologie I, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 1998-2000 Hochschuldozent, Universität Frankfurt am Main
  • 1997 Habilitation
  • 1994-1998 Wissenschaftlicher Assistent, Universität Frankfurt am Main
  • 1994 Promotion
  • 1990-1994 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Frankfurt am Main
  • 1988 Staatsexamina in Latein und Griechisch, Universität Heidelberg
  • 1982-1988 Studium der Klassischen Philologie, Universitäten Heidelberg und Oxford, UK
  • 1979-1981 Studium der Schulmusik (Klavier), Musikhochschule Frankfurt am Main

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2010 Verdienstkreuz am Bande, Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
  • seit 2008 Korrespondierendes Mitglied, Heidelberger Akademie der Wissenschaften
  • seit 2008 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2007 Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • 2000 Prix Gantrelle, Académie Royale de Belgique, Belgien
  • 1999 Prix Reinach, Association pour l'Encouragement des Études Grecques en France, Frankreich

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