Profile exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei AcademiaNet.
Suchen Sie unter den Mitgliedern der Leopoldina nach Expertinnen und Experten zu Fachgebieten oder Forschungsthemen.
Wahljahr: | 2015 |
Sektion: | Radiologie |
Stadt: | Boston, MA |
Land: | USA |
Forschungsschwerpunkte: Radiologie, Entwicklung neuer Bildgebungssysteme, Diagnose-methoden, neue Therapieansätze, Einsatz von Nanopartikeln
Ralph Weissleder ist Radiologe und Systembiologe. Schwerpunkt seiner Forschung sind neue Diagnosemethoden und Diagnosegeräte. Er entwickelt hochauflösende molekulare Bildgebungssysteme, Methoden für die Früherkennung von Krankheiten und Modellierungsmethoden. Im Rahmen seiner Arbeiten kombiniert er Zellbiologie und Humanbiologie.
Im Labor von Ralph Weissleder entstehen neue Diagnosemethoden und neue Bildgebungstechniken. So hat Weissleder Nanomaterialien in die Bildgebung eingeführt und damit neue Technologien zur Krankheitserkennung entwickelt, wie zum Beispiel eine Technik, um den Erreger einer Blutvergiftung (Sepsis) schneller zu erkennen. Um eine Sepsis behandeln zu können, muss der Erreger bekannt sein, dies kann mit der bisherigen Methode mehrere Tage dauern. Mit dem neuen Detektor kann ein bestimmter Pilz (Candida), der eine Sepsis auslöst, bereits nach wenigen Stunden über eine Blutprobe identifiziert werden. Ralph Weissleder setzte für diese neue Technologie Nanopartikel ein, die unter bestimmten Bedingungen die magnetischen Eigenschaften der Wassermoleküle im Blut ändern. Nanopartikel nutzte Weissleder auch für die Entwicklung neuer Diagnosemethoden bei Krebs. Auch hierbei verändern die Nanopartikel Signale. Unter der Magnetresonanztherapie kann dann über die unterschiedlichen Signale gesundes und entartetes Gewebe bestimmt werden.
In jüngster Zeit hat Ralph Weissleder technische Applikationen und Plattformen im Internet entwickelt, die kostengünstige Krebsdiagnosen ermöglichen. Mithilfe einer Smartphone-App (Digital Diffraction Diagnosis, D3-System) können Blut- oder Gewebeproben in kurzer Zeit und zu niedrigen Kosten auf Krebs analysiert werden. Ralph Weissleder entwickelte mit seinem Team ein bildgebendes Modul, das vor die Fotolinse des Smartphones montiert wird. Die Proben werden mit Antikörpern behandelt, in das vergrößernde Modul gesteckt und abfotografiert. Die Bilder werden an einen Server übermittelt, der sie automatisch auswertet und die Ergebnisse zurückschickt. Vor allem in Entwicklungsländern und entlegenen Regionen können solche Techniken eine große Hilfe sein.
Emil-Abderhalden-Str. 35
06108 Halle (Saale)
Tel. | 0345 - 47 239 - 120 |
Fax | 0345 - 47 239 - 149 |
archiv (at)leopoldina.org |