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Wahljahr: | 2004 |
Sektion: | Geowissenschaften |
Stadt: | München |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Physikalische Geodäsie (insbesondere die Bestimmung des Gravitationsfelds der Erde mit modernen Satellitenverfahren), Spektraltheorie zur Physikalischen Geodäsie, Bezugssysteme der Geodäsie, Landvermessung, Erdmessung, Astronomische Geodäsie, Gravimetrie, Potentialtheorie, Einbettung der Gravitationsfeldbestimmung in die Erdwissenschaften
Reinhard Rummel ist ein deutscher Ingenieurwissenschaftler. Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten ist die Physikalische Geodäsie, insbesondere die detailgenaue Bestimmung des Gravitationsfelds der Erde mit modernen Satellitenverfahren.
Ausgangspunkt für Reinhard Rummels Untersuchungen sind Überlegungen zu den räumlichen spektralen Eigenschaften des Gravitationsfelds. Aus ihnen entstand eine geschlossene Theorie, mit der unterschiedliche Konzepte zur Realisierung von Gravitationsfeld-Satellitenmissionen eingeordnet und bewertet werden können. Seit den 1980er Jahren konzentrieren sich Rummels Arbeiten auf die Realisierung des Prinzips der Gravitationsgradiometrie im Satelliten. Er zählt zu den Mit-Initiatoren der Satellitenmission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) „Gravity Field and Steady-State Ocean Circulation Explorer GOCE“. Im Rahmen des GOCE-Projekts war zwischen 2009 und 2013 ein von der ESA entwickelter künstlicher Erdsatellit im Einsatz. Dabei wurde die Gravitationsgradiometrie erstmals im Weltraum erprobt. Aus diesen Arbeiten entstand ein verstärktes Interesse an der erdwissenschaftlichen Nutzung der detailgenauen Messung des stationären und zeitvariablen Gravitationsfelds der Erde und an der Konzeption eines globalen Beobachtungssystems als geodätischer Beitrag zur Erforschung des Erdsystems.
Rummel ist zudem Initiator des globalen Erdbeobachtungs-Systems IGGOS, heute GGOS. Dieses 1999 gestartete internationale Geodäsie-Projekt zielt auf eine Erdbeobachtung mit verschiedenen satellitengestützten Methoden. GGOS steht zugleich für eine geowissenschaftliche Kooperation mit Physik, Mathematik und Technik, um die theoretischen Modelle der terrestrischen und astronomischen Wechselwirkungen sowie die Messmethoden weiterzuentwickeln.
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