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Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 1996
Wahljahr: | 1994 |
Sektion: | Mikrobiologie und Immunologie |
Stadt: | Zürich |
Land: | Schweiz |
Rolf Zinkernagel ist ein Schweizer Mediziner und Immunologe. Er hat grundlegende Mechanismen der Immunabwehr entschlüsselt. Für die Entdeckung, wie T-Zellen virusinfizierte Wirts-Zellen erkennen, erhielt er 1996 zusammen mit dem australischen Veterinärmediziner Peter Doherty den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Rolf Zinkernagel stellte zudem eine Reihe von klassischen Studien an über die Funktion des Thymus und über die sowohl schützende als auch krankmachende Wirkung von T-Zellen.
Gemeinsam mit Peter Doherty beschäftigte sich Rolf Zinknagel mit der Frage, welche Mechanismen zur Organabstoßung nach einer Transplantation führen. Mit Experimenten an Mäusen, die mit Meningitis-Viren infiziert waren, konnten sie zeigen, dass das Immunsystem bei der Abstoßung nach einer Transplantation dieselben Abwehrmechanismen mobilisiert wie bei einer Virusinfektion. Bei beiden Prozessen spielen bestimmte Antigene, sogenannte Histokompatibilitätsantigene, eine Schlüsselrolle. Sie sitzen auf der Zelloberfläche und zeigen dem Immunsystem, dass es sich um fremde Bestandteile handelt, die bekämpft werden müssen. Für diese Entdeckung wurden beide Forscher mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Zinkernagels Engagement galt neben der experimentellen Forschung auch der Forschungspolitik. Im Europäischen und im Schweizer Wissenschaftsrat beispielsweise setzte er sich für die Förderung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein.
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