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Wahljahr: | 1984 |
Sektion: | Biochemie und Biophysik |
Stadt: | Marburg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Biochemie, Mikrobiologie und Ökologie
Rudolf K. Thauer, Professor Emeritus für Mikrobiologie, hat sich durch seine Forschung auf dem Gebiet der Biochemie, Physiologie und Ökologie von anaeroben Mikroorganismen ausgezeichnet. Sein besonderes Interesse gilt der Aufklärung der Stoffwechselwege von Bakterien und Archaeen, die am Methankreislauf beteiligt sind. Dabei rücken Enzyme, Coenzyme und Energiekonservierungs-mechanismen in Fokus, die bisher unbekannt waren.
Rudolf K. Thauer, Professor Emeritus für Mikrobiologie, hat sich durch seine Forschung auf dem Gebiet der Biochemie, Physiologie und Ökologie von anaeroben Mikroorganismen ausgezeichnet. Sein besonderes Interesse gilt der Aufklärung der Stoffwechselwege von Bakterien und Archaeen, die am globalen Methankreislauf beteiligt sind.
Neben der genauen Erkenntnis über die Konversion von CO2 und H2 zu Methan in methanogenen Archaeen konnte seine Forschergruppe daran beteiligte neuartige Enzyme und Coenzyme identifizieren. Beispiele hierfür sind die Entdeckungen, dass Hydrogenasen von Archaea Nickel-Enzyme sind und dass die Wirkungsgruppe des Enzyms Methyl-Coenzym M Reductase (MCR) ein Nickel-Tetrapyrrol ist, das sowohl an der anaeroben Methanbildung als auch Methanoxidation mit Sulfat in Archaea beteiligt ist. Auch konnte der Mechanismus der Energiekonservierung bei der Methanbildung aus H2 und CO2 aufgeklärt werden, an dem eine Vitamin B12-abhängige Methyltransferreaktion und eine Flavin-basierte Elektronenbifurkation beteiligt sind. Flavin-basierte Elektronenbifurkation wurde als neuer Energie-Kopplungsmechanismus erstmal 2008 bei Untersuchungen der Reduktion von Essigsäure zu Buttersäure im Stoffwechsel des anaeroben Bakterium Clostridium kluyveri entdeckt und in einer vielzitierten Arbeit mit Rudolf Thauer als korrespondierendem Autor beschrieben.
Seine Entdeckungen zum Energiestoffwechsel von acetogenen Bakterien und methanogenen und Archaea sowie von methanotrophen Bakterien und Archaea sind grundlegend und von industrieller Bedeutung.
Thauer zu Ehren wurde 1993 eine Gattung von Betaproteobacterien Thauera benannt.
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