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Wahljahr: | 2005 |
Sektion: | Ophthalmologie, Oto-Rhino-Laryngologie, Stomatologie |
Stadt: | Bonn |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Präventive Zahnmedizin, Parodontologie, Genetik
Sören Jepsen ist ein deutscher Zahnmediziner, der auf dem Gebiet der Zahnerhaltung und Parodontologie arbeitet. Zu seinen aktuellen Forschungsthemen gehören Studien zum genetischen Hintergrund der aggressiven Parodontitis, klinisch kontrollierte Studien zur Parodontitistherapie, Untersuchungen zur Rolle von antimikrobiellen Peptiden in der oralen Immunabwehr sowie von Laseranwendungen in der Kariologie.
Forschungsschwerpunkt von Sören Jepsen ist der Bereich Orale Infektiologie und Immunologie. Dies beinhaltet molekularbiologisch orientierte Grundlagenforschung mit einer speziellen Ausrichtung auf Entzündung und Immunabwehr an Grenzflächen (Gingiva, Pulpa), aber auch klinische Studien zu aktuellen parodontologischen und kariologischen Fragestellungen (z. B. Full‐Mouth Disinfection, photodynamische Therapie, Laserfluoreszenz, Periimplantitis etc.).
In multizentrischen randomisierten klinischen Studien evaluieren Jepsen und seine Mitarbeiter neue Methoden der regenerativen Parodontalchirurgie. Die Erforschung des genetischen Hintergrundes der aggressiven Parodontitis im Verbund mit anderen Universitäten im In‐ und Ausland stellt einen besonderen wissenschaftlichen Fokus dar.
Zu Jepsens Forschungsergebnissen gehört die Erkenntnis, dass Odontoblasten im Rahmen der Immunabwehr der Pulpa zu erstaunlichen und bisher unbekannten Leistungen befähigt sind, die man im Rahmen der vitalen Pulpatherapie therapeutisch beeinflussen könnte. Jepsen fand auch heraus, dass bei Patienten mit chronischer Parodontitis eine Full‐Mouth‐Therapie zur parodontalen Infektionskontrolle keine Vorteile gegenüber dem konventionellen antiinfektiösen Vorgehen bietet. Die zwar immer wieder postulierte, aber zuvor noch nie untersuchte bakterielle Reinfektion aus unbehandelten Bereichen findet nach seinen Untersuchungen nicht statt. Jepsens Forschungen ergaben auch, dass die Ergebnisse regenerativer parodontologischer Therapieverfahren wider Erwarten durch die Kombination verschiedener Methoden und Materialien nicht immer im Sinne additiver Effekte zu verbessern sind.
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