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Wahljahr: | 2011 |
Sektion: | Organismische und Evolutionäre Biologie |
Stadt: | Kiel |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Zoologie, Entomologie, vergleichende Morphologie und Biomechanik der Tiere, funktionelle biologische Oberflächen, Bionik
Stanislav Gorb ist Biologe, Materialwissenschaftler und Bioniker. Schwerpunkte seiner Forschung sind Morphologie und Biomechanik der Tiere und Pflanzen, die Bionik und Insekten-Pflanzen-Interaktionen. Sein besonderes Interesse gilt dem Aufbau und der Biomechanik von biologischen Oberflächen, die als wieder lösbare Haftsysteme funktionieren. Er will die Funktionsweise von Strukturen und Oberflächen in der Natur verstehen und diese Erkenntnisse für die Herstellung von bionischen Materialien und Oberflächen nutzen.
Er erforscht die Mechanismen und „Tricks“ der Natur und nutzt sie für die Entwicklung und Verbesserung von Materialien. So untersucht er Tiere, die Struktur und Eigenschaften ihrer Oberflächen. Er interessiert sich besonders für biologische Oberflächen mit spezifischen Reibungs- oder Adhäsionskräften. So hat er mit mikroskopischen Techniken die Füße von Geckos analysiert und aufgrund dieser Erkenntnisse mit einer Firma eine spezielle Folie mitentwickelt. Die Folie bleibt ohne Klebemittel auf verschiedenen Oberflächen haften und kann immer wieder abgezogen werden. Ein Kletterroboter kann an ihr senkrecht die Wand hochlaufen.
Mit seiner Forschergruppe hat er auch die Haut von westafrikanischen Schlangen (Bitis rhinoceros) untersucht und einzigartige ultraschwarze, Wasser abweisende und selbstreinigende Strukturen entdeckt. In einem neuen Projekt erforscht er mit seiner Gruppe Libellen, insbesondere die Mundwerkzeuge von Larven. Diese besitzen einen hoch effektiven Fangapparat. Diese sogenannte Fangmaske entfaltet sich beim Beutefang mit einer extrem hohen Geschwindigkeit. Die Forschergruppe will die Mechanik und Kinematik der Fangmaske aufklären, vor allem die Rolle des gummiartigen Proteins Resilin in diesem Prozess. Resilin hat elastische Eigenschaften und lässt sich auf die dreifache Länge auseinanderziehen.
Die Ergebnisse der Forschung von Stanislav Gorb können in neuartige Produkte und Materialien münden. Sie können in bioinspirierten Hightech-Produkten, in Mikro- und Nanotechnologie vorkommen sowie in Kompositmaterialien.
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