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Wahljahr: | 2018 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Bonn |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Entwicklung quantenchemischer Methoden, Wechselwirkungen in großen Molekülen und kondensierten Systemen, Multi-Level-Modellierung, Molekülkristalle, Eigenschaften im angeregten Zustand, Reaktionsmechanismen
Stefan Grimme ist theoretischer Chemiker. Er entwickelt quantenchemische Methoden und wendet sie auf verschiedenste chemische Problemstellungen an. Sein Hauptinteresse gilt großen Molekülen und der Frage, wie deren geometrische und elektronische Struktur, chemische Reaktionen und spektroskopische Eigenschaften effizient und extrem schnell mit modernen Computern berechnet werden können.
Mit seiner Arbeitsgruppe hat Stefan Grimme Simulations-Softwarepakete entwickelt, die weltweit in der akademischen Forschung, aber auch in der Industrie routinemäßig verwendet werden. Sie kommen in der Biologie, Syntheseforschung und Materialwissenschaft zum Einsatz. Da quantenmechanische Rechnungen einen enormen Rechenaufwand verursachen, arbeitet er auch an realistischen Simulationen für PC oder Laptop, die weniger Energie und Rechenaufwand benötigen.
Unter anderem hat er die Methode der Dichtefunktionaltheorie (DFT) weiterentwickelt, die zur Berechnung von Bindungslängen und Bindungsenergien verwendet wird. Diese Weiterentwicklung ist als „Grimme Correction“ bekannt.
Auf dem Gebiet der molekularen Spektroskopie entwickelt Stefan Grimme automatische, Quantenchemie-basierte Software, für die in der Analytik sehr weit verbreiteten UV-, CD- und NMR-Spektroskopien und EI-Massenspektrometrie großer Moleküle. Dabei verwendet er „low-cost“-Methoden zur Berechnung von Solvatationseffekten. Diese ermöglichen einen neuen theoretischen Zugang zur Beschreibung der jeweiligen Moleküle, beispielsweise der pharmakologisch sehr wichtigen Protein-Wirkstoff-Affinitäten.
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