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Prof. Dr.

Stefan Meuer

Wahljahr: 2008
Sektion: Mikrobiologie und Immunologie
Stadt: Heidelberg
Land: Deutschland
CV Stefan Meuer - Deutsch (pdf)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Immunsystem, Aktivierung von Abwehrzellen, T-Lymphozyten (T-Zellen), Immunsystem des Darms, Darmerkrankungen, Immunsystem und Organtransplantationen

Stefan Meuer erforscht Mechanismen des Immunsystems. Er hat mit aufgeklärt, wie Abwehrzellen des Immunsystems aktiviert werden und wie sie Antigene erkennen. Seine Erkenntnisse fließen in neue Anwendungen bei Krebserkrankungen, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und Transplantatabstoßungen.

Unser Immunsystem beruht auf einem komplexen Zusammenspiel von Immunorganen, Zellen und Molekülen. Stefan Meuer erforscht dabei insbesondere die Aktivierung und Regulation zellulärer Elemente. Er hat mit aufgeklärt, wie T-Lymphozyten (T-Zellen) aktiviert werden, wie sie Antigene erkennen und an sie binden. T-Lymphozyten zählen zum erworbenen Immunsystem, sie wehren fremde Stoffe ab, vor allem Infektionserreger. Sie richten sich aber auch gegen veränderte Körperzellen. Mit seinem Team hat Stefan Meuer den ersten Borreliose-Impfstoff mitentwickelt. Er arbeitet an Gentherapien bei Krebserkrankungen sowie an neuen immunsuppressiven Strategien bei Organtransplantationen, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern.

In weiteren Arbeiten beschäftigt er sich mit Faktoren, die das Immunsystem des Darms regulieren. Bei einem gesunden Darm sind die Barrierefunktion des Darmepithels und die Schutzfunktion von Antikörpern in einem immunologischen Gleichgewicht. Kommt das Immunsystem aus der Balance, kann das zu entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) führen oder zu Allergien gegen Nahrungsmittel. Stefan Meuer erforscht die Mechanismen dieser mukosalen Immunregulation. Er konnte nachweisen, dass starke Entzündungsreaktionen durch die Ablösung der Epithelzellschicht entstehen, begleitet von der Aktivierung residenter Makrophagen und T-Lymphozyten.

In Forschungsprojekten untersucht Stefan Meuer mit Kollegen die Wechselwirkung zwischen den Immunzellen und ihrem Milieu. Er fragt, warum Immunzellen hyperaktiv werden, wie sie chronische Entzündungen auslösen und welche Umgebungsfaktoren dazu beitragen, dass Immunzellen die Kontrolle verlieren. Dabei spielen auch genetische Faktoren eine Rolle.

Mit seiner Forschung möchte er neue Formen der Immuntherapie entwickeln. Damit sollen Immunprozesse vor allem bei Krebserkrankungen, Transplantationen und Autoimmunerkrankungen gezielt beeinflusst werden können.

Werdegang

  • seit 2005 Geschäftsführer und Ärztlicher Leiter des Instituts für klinische Transfusionsmedizin und Zelltherapie Heidelberg GmbH (IKTZ)
  • 2003 Fachimmunologe
  • 1997 Zusatzbezeichnung „Bluttransfusionswesen“
  • seit 1995 Geschäftsführender Direktor des Instituts für Immunologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
  • seit 1994 Professor (C4) für Allgemeine Immunologie an der Universität Heidelberg
  • 1992-1994 Professor für Angewandte Immunologie am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg (DKFZ)
  • 1987-1995 Leiter der Abteilung Angewandte Immunologie am DKFZ
  • 1987 Professor (C3) für Angewandte Immunologie an der Universität Heidelberg und am DKFZ
  • 1987 Facharzt für Innere Medizin
  • 1986 Habilitation für das Fach Klinische Immunologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
  • 1985 Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie
  • 1983-1987 Wissenschaftlicher Assistent, I. Med. Klinik und Poliklinik, Universität Mainz
  • 1982-1983 Instructor in Medicine, Harvard Medical School, Boston, USA
  • 1981-1983 Research Fellow, Division of Tumor Immunology, Dana Farber, Cancer Institute and Department of Medicine, Harvard Medical School, Boston
  • 1978-1981 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
  • 1978 Promotion zum Dr. med. an der Universität Mainz
  • 1977 Approbation als Arzt
  • 1977-1978 Grundwehrdienst (Stabsarzt)
  • 1976-1977 Medizinalassistent
  • 1976 Staatsexamen im Fach Humanmedizin an der Universität Mainz

Funktionen

  • seit 2013 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Rheumaforschungszentrums (DRFZ) Berlin
  • seit 2013 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Centrums für Chronische Immundefizienz (CCI), Universität Freiburg
  • 2013-2016 Mitglied des Vorstands des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer
  • seit 2012 Koordinator TTU „Infections of the Immuncompromized host“, Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF)
  • seit 2008 Aufsichtsratsvorsitzender der BioRN Cluster Management GmbH
  • seit 2007 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer (seit 2013 Vorstandsmitglied)
  • 2007-2008 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI)
  • 2006-2014 Senator der Leibniz Gemeinschaft (WGL) und Mitglied im Senatsausschuss Evaluierung (SAE)
  • 2004-2010 Mitglied des Board of Directors der Federation of Clinical Immunology Societies (FOCIS)
  • 2004-2012 Mitglied im Ausschuss Ressortforschung des Wissenschaftsrats
  • 2004-2013 Mitglied im Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Köln
  • 2004-2006 Prodekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg
  • 2003-2010 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Umweltmedizinische Forschung (IUF), Düsseldorf
  • 2002-2014 Mitglied im Ausschuss Evaluation des Wissenschaftsrats
  • seit 2001 Vorsitzender des Vorstandes des Bio-RN Network e.V.
  • 2001-2004 Stellv. Ltd. Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Heidelberg
  • 1998-2007 Mitglied im Ausschuss Medizin des Wissenschaftsrats
  • 1997-2001 Vorsitzender des Kuratoriums BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck e.V.
  • 1993-1998 Sprecher des Lenkungsausschusses des Forschungsschwerpunkts Transplantation Heidelberg
  • 1990-2001 Leiter des AIDS/Infektiologie-Stipendienprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
  • 1990-1991 Mitglied der Gründungskommission des Max-Delbrück-Centrums (MDC), Berlin
  • 1988-1995 Stellv. Wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)
  • 1985-1986 Mitglied der Gründungskommission des Deutschen Rheumaforschungszentrums (DRFZ), Berlin

Projekte

  • 2011-2015 DFG-Projekt „Molekulare Mechanismen der Aktivierung der intestinalen/mukosalen Immunantwort des Menschen und deren Kontrolle“, Teilprojekt zu SFB 938 „Milieuspezifische Kontrolle immunologischer Reaktivität“
  • 2011-2015 Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs 938 „Milieuspezifische Kontrolle immunologischer Reaktivität“
  • 1997-2009 Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs 405 „Immuntoleranz und ihre Störungen“
  • 1997-2009 DFG-Projekt „Molekulare Analyse des Funktionszustandes des intestinalen Immunsystems des Menschen: Einflüsse des Mikromilieus“, Teilprojekt zu SFB 405

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • seit 2008 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 1992 Aronson-Preis des Landes Berlin
  • 1990 San Marino-Preis für Medizin (geteilt mit R. A. Lerner, La Jolla, CA)
  • 1989 Paul Martini-Preis
  • 1981 Boehringer Ingelheim-Preis
  • 1978 Preis der Johannes-Gutenberg-Universität für die beste Doktorarbeit

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