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Prof. Dr.

Stefan R. Bornstein

Wahljahr: 2009
Sektion: Innere Medizin und Dermatologie
Stadt: Dresden
Land: Deutschland
CV Stefan R. Bornstein - Deutsch (pdf)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Innere Medizin, Typ 1-Diabetes, Inselzelltransplantation, künstliche Bauchspeicheldrüse, Nebenniere, Nebenniereninsuffizienz, Stress- und Stammzellforschung

Stefan Bornstein ist Mediziner mit Schwerpunkt Innere Medizin. Er erforscht vor allem die Nebenniere sowie Entstehung und Therapie von Typ 1-Diabetes. Er hat die Inselzelltransplantation bei Diabetes in Deutschland initiiert und weiterentwickelt. Im Zusammenhang mit der Funktion der Nebenniere beschäftigt er sich auch mit Stress- und Stammzellforschung.

Stefan Bornstein erforscht die Entstehung und Therapie von Diabetes, speziell Typ 1-Diabetes. Bei dieser Autoimmunkrankheit zerstört das eigene Immunsystem die Insulin produzierenden Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Er hat für die Patienten das erste Inselzelltransplantationsprogramm in Deutschland initiiert. Hierbei werden einem Spenderorgan Insulin produzierende Zellen (Inselzellen) entnommen und nach einer Aufbereitung in die Leber des Patienten gespritzt. Die Zellen siedeln sich an und produzieren nach kurzer Zeit Insulin. In einer internationalen Kooperation erforscht Stefan Bornstein, wie sich die Leistungsfähigkeit der Insulin produzierenden Zellen mit neuen Wirkstoffen weiter verbessern lässt. In Forschungsverbünden sucht er auch nach Therapiemöglichkeiten durch sogenannte Xenotransplantation. Bei diesen Transplantationen stammen die Spenderzellen von Tieren. In Zukunft könnten zum Beispiel Insulin produzierende Zellen vom Schwein übertragen werden. Zudem setzte er weltweit zum ersten Mal einem Patienten mit Typ 1-Diabetes eine künstliche Bauchspeicheldrüse ein – eine Art Bio-Reaktor mit menschlichen Inselzellen, die das Insulin produzieren.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt von Stefan Bornstein ist die Nebenniere. Sie produziert Hormone (Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin), die für die Verarbeitung von Stress zuständig sind. Störungen wie eine Unterfunktion der Nebenniere (Nebenniereninsuffizienz) vermindern die Hormonproduktion und damit die Stressregulierung. Im Tiermodell erforschte Stefan Bornstein mit Kollegen ein künstliches Nebennierensystem. Die Forscher transplantierten Mäusen eine Kapsel mit aufbereiteten Nebennierenzellen von Rindern. Die Zellen produzierten in den Empfängern die wichtigen Hormone und wurden durch die halbdurchlässigen Wände der Kapsel freigesetzt.

Als Mediziner behandelt Stefan Bornstein außerdem weitere Hormon- und Stoffwechselstörungen, Übergewicht, Bluthochdruck, Rheuma-Erkrankungen, Erkrankungen des Alters (Geriatrie) sowie Diabetes-Folgekrankheiten.

Werdegang

  • seit 2013 Professor und Honorary Consultant am King’s College, London, UK
  • seit 2012 Honorarprofessor an der Universität Hong Kong, Volksrepublik China
  • seit 2008 Honorarprofessor an der Universität Miami, Leonard M. Miller School of Medicine, USA
  • seit 2004 Professor und Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik III und des Zentrums für Innere Medizin, Universitätsklinikum der TU Dresden
  • 2001-2004 Professor und stellvertretender Klinikdirektor in der Abteilung für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • 1997-1999 Heisenberg-Stipendiat der DFG, Forschungsaufenthalt an den National Institutes of Health (NIH), Bethesda, USA
  • 1995 Habilitation im Fach Innere Medizin
  • 1994-1997 Oberarzt der Medizinischen Klinik und Poliklinik III der Universität Leipzig
  • 1994 Facharzt für Innere Medizin
  • 1988-1994 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Klinik der Universität Ulm
  • 1988 Promotion, Approbation
  • 1982-1988 Studium der Medizin in Ulm und Miami, USA

Funktionen

  • seit 2011 Consultant der John Curtin Medical School in Canberra und Board Member der John Curtin Medical Research Foundation, Australien
  • 2009 Mitbegründer des German-Australian Institute of Translational Medicine (GAITM)
  • 2004 Gründungs- und Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters EXC 168 „Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD)“
  • 2000-2002 Wissenschaftlicher Koordinator einer NIH-State-of-the-Science-Conference zum Thema Nebennierentumore

Projekte

  • seit 2016 DFG-Projekt „Effekte eines Biofeedbacktrainings auf die Herzratenvariabilität und Immunantwort bei Patienten mit Panikstörung“
  • seit 2012 DFG-Projekt „Makroverkapselung porciner Pankreasinseln – ein Konzept für xenogene Inseltransplantation“, Teilprojekt zu TRR 127 „Biologie der xenogenen Zell- und Organtransplantation – vom Labor in die Klinik“
  • seit 2011 DFG-Projekt „Immune mechanisms and potential therapeutic interventions for sepsis-induced adrenal gland inflammation“, Teilprojekt zu KFO 252 “Microenvironment of the Adrenal in Health and Disease”
  • seit 2006 Beteiligt am Exzellenzcluster EXC 168 „Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD)“
  • seit 2005 DFG-Projekt „Chromaffine Progenitorzellen aus dem Nebennierenmark“, Teilprojekt zu SFB 655 „Von Zellen zu Geweben: Determination und Interaktionen von Stammzellen und Vorläuferzellen bei der Gewebebildung"
  • 2005-2013 DFG-Projekt „Die Bedeutung der Toll-like Rezeptoren bei der Sepsis-vermittelten Nebennierenstörung“
  • 2005-2008 DFG-Projekt „Charakterisierung von Aldosteron-stimulierenden Faktoren im Fettgewebe als möglicher direkter Zusammenhang zwischen Übergewicht und Bluthochdruck“
  • 2000-2005 DFG-Projekt „Molekulare und zelluläre Mechanismen der intra-adrenalen Regulation der Nebennierenfunktion“

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2018 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
  • 2010 Leopold Caspar-Ehrenpreis des Bundesverbands Jüdischer Mediziner für hervorragende wissenschaftliche und ethische Kompetenz
  • seit 2009 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 1995 Marius Tausk-Preis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
  • 1995 „Einfach genial-Preis“ des MDR für das MediROBO-Projekt
  • 1994 Marius Tausk-Preis der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
  • 1990 Förderpreis für wissenschaftlichen Nachwuchs des Verbands der Metallindustrie Baden-Württemberg

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