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Wahljahr: | 2015 |
Sektion: | Agrar- und Ernährungswissenschaften |
Stadt: | Jena |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Klimawandel, Stoffkreisläufe, Mineralisation, Bewirtschaftung, Beschleuniger-Massenspektrometrie (Accelerator Mass Spectrometry), nachhaltige Landwirtschaft
Susan Trumbore ist eine US-amerikanische Geologin. Sie erforscht die Ökosysteme der Erde, wobei ihr Schwerpunkt auf der Rolle von Böden und Vegetation für deren Kreisläufe liegt. Sie untersucht, wie sich unterschiedliche Bewirtschaftungsformen und Artengemeinschaften auf die Kohlenstoffspeicherung im Boden auswirken. Dabei will sie verstehen, wie sich Landnutzung und Klima gegenseitig beeinflussen und mit diesen Erkenntnissen zur Entwicklung nachhaltiger Strategien in der Landwirtschaft beitragen.
Böden sind der größte terrestrische Speicher für Kohlenstoff und eine der wichtigsten natürlichen Quellen für Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre. Welche Mengen von Treibhausgasen dort deponiert oder freigesetzt werden, hängt unter anderem von der Zusammensetzung des Erdreichs und seinem Gehalt an organischer Substanz ab. Susan Trumbore untersucht mit ihrem Team, wie sich Klima- und Umweltveränderungen auf die Kohlenstoffspeicherung in Böden auswirken.
Sie will zum Beispiel herausfinden, ob eine Klimaerwärmung Abbauprozesse im Untergrund beschleunigt und dadurch mehr CO2 freigesetzt wird. Wichtigster Lieferant für Bodenkohlenstoffe sind abgestorbene Pflanzenteile, die von den Bodenbewohnern zersetzt werden. Mikroorganismen bauen den Bodenkohlenstoff dann zu CO2 um (Mineralisation). Das Team um Susan Trumbore fand heraus, dass die Mineralzusammensetzung des Bodens eine besondere Rolle für die Kohlenstoffspeicherung spielt. So setzen Böden, in denen der Kohlenstoff überwiegend an Minerale gebunden ist, weniger CO2 frei.
Um den Weg des Kohlenstoffs in den Boden zu verfolgen, hat Susan Trumbore neue Untersuchungsmethoden entwickelt. Sie hat Pflanzen mit stabilen Isotopen (12C, 13C) markiert. Das Isotopenverhältnis bleibt während des Abbauprozesses konstant. Dadurch kann sie im Boden den „pflanzlichen Anteil“ des Kohlenstoffs bestimmen und die Abbauprozesse verschiedener Bodenorganismen vergleichen. Außerdem setzt sie die Beschleuniger-Massenspektrometrie (Accelerator Mass Spectrometry, AMS) ein, um das mittlere Alter des Kohlenstoffs in einer Bodenprobe zu bestimmen. In Experimenten versucht sie, mineralisch gebundenen Kohlenstoff wieder zu mobilisieren, damit er abgebaut werden kann.
In weiteren Arbeiten analysiert sie die Abhängigkeit der CO2-Freisetzung aus dem Boden von der Temperatur, der Bodenfeuchte und Bodeneigenschaften. Sie fragt, wie sich unterschiedliche Landnutzung, Bepflanzung, Bewirtschaftungsformen, Düngung und Artengemeinschaften auf die Kohlenstoffspeicherung im Boden auswirken.
Zudem untersucht Susan Trumbore, ob die Effizienz der Kohlenstoffnutzung tropischer Wälder verändert werden kann. Sie erforscht die Mechanismen trockenheitsbedingten Baumsterbens sowie die Rolle der Biodiversität im Stoffkreislauf der Elemente. Susan Trumbore führt ihre Forschungen weltweit durch. Sie möchte mit ihrer Arbeit zur Entwicklung nachhaltiger Strategien in der Landwirtschaft beitragen.
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