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Foto: Markus Scholz für die Leopoldina

Prof. Dr.

Thomas Brabletz

Wahljahr: 2019
Sektion: Pathologie und Rechtsmedizin
Stadt: Erlangen
Land: Deutschland
CV Thomas Brabletz - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Krebsforschung, Tumorwachstum, Metastasenbildung, Therapieresistenz, Krebsstammzellen, EMT (Epithelial-mesenchymale Transition)

Thomas Brabletz ist Mediziner und Krebsforscher. Er erforscht grundlegende molekulare Mechanismen der bösartigen Progression von Tumoren, insbesondere der Entstehung von Krebsmetastasen und der Therapieresistenz. Dabei integriert er Grundlagenforschung und translationale/klinische Fragestellungen mit dem Ziel, die Basis für neue Therapieansätze zu schaffen.

Die Forschungsarbeiten von Thomas Brabletz führten zu grundlegenden, neuen Konzepten und der Identifizierung neuer molekularer Mechanismen der Tumor-Metastasierung. So beschrieb er als erster, dass die Reaktivierung eines embryonalen Programmes (EMT-Programm) Krebszellen die nötige Plastizität verleiht, um sich permanent an wechselnde Bedingungen während der Ausbreitung und Metastasierung anzupassen.

Klinische Beobachtungen ließen ihn weiter eine molekulare Verbindung zwischen dem embryonalen EMT-Programm und Stammzell-Eigenschaften postulieren – die Basis für das von ihm publizierte “Migrating Cancer Stem Cell-Concept“ als Triebkraft der Metastasierung.

Diese molekulare Verbindung zwischen EMT und “stemness“ wurde später durch seine und andere Arbeitsgruppen bestätigt. Im Jahr 2012 publizierte er ein erweitertes, integratives Konzept der Metastasierung, welches die zelluläre Plastizität und die Mutations-getriebene genetische Evolution als Triebkräfte der Tumorprogression kombiniert. Als verantwortlicher molekularer Schlüsselfaktor wurde der EMT-Aktivator ZEB1 identifiziert, was auch die wichtige Rolle einer Reaktivierung des EMT-Programmes in der Tumorentstehung und -progression bestätigte.

Gegenwärtig ist das Ziel seiner Forschungsarbeit, neue Tumormarker und Therapiestrategien auf der Basis dieser Erkenntnisse zu entwickeln. Insgesamt führte seine Forschung zu einer grundlegenden Erweiterung im Verständnis der Tumor-Metastasierung. Diese Erkenntnisse dienen heute vielen Forschungsgruppen als Basis für die Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiestrategien.

Werdegang

  • seit 2014 W3-Professor für Molekulare Krebsforschung und Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle Medizin 1; Direktor (geschäftsführend) des Nikolaus-Fiebiger-Zentrums für Molekulare Medizin, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 2010-2014 Wissenschaftlicher Direktor, Comprehensive Cancer Center, Universitätsklinikum Freiburg
  • 2007-2014 W3-Professor für Molekulare Krebsforschung, Comprehensive Cancer Center und Chirurgische Klinik, Universitätsklinikum Freiburg
  • 2003-2007 Professor (apl.) für Molekulare Pathologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 1993-2003 Wissenschaftlicher Assistent und Leiter der Sektion Molekulare Pathologie, Pathologisches Institut, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 1992-1993 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Pathologisches Institut, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • 1991-1992 Postdoctoral Fellow (EMBO-Stipendiat), Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research, Basel, Schweiz
  • 1989-1991 Postdoctoral Fellow, Virologisches Institut, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • 1982-1989 Studium der Medizin, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Funktionen

  • seit 2016 Vorstandsmitglied, Comprehensive Cancer Center, Universitätsklinikum Erlangen
  • seit 2013 Vorstandsmitglied, Abteilung Experimentelle Krebsforschung (AEK), Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)
  • 2011-2015 Mitglied, Nachwuchsausschuss, Deutsche Krebshilfe
  • 2011-2014 Vorstandsmitglied, Comprehensive Cancer Center, Universitätsklinikum Freiburg

Projekte

  • seit 2016 DFG-Forschungsgruppen „FOR 2438: Cell Plasticity in Colorectal Carcinogenesis“
  • 2012-2016 DFG-Projekt „Epigenetik und therapeutische Optionen der EMT-assoziierten Therapieresistenz beim Pankreaskarzinom“, Teilprojekt zu „SFB 992: Medizinische Epigenetik (MEDEP) - Von grundlegenden Mechanismen zu klinischen Anwendungen“
  • seit 2012 Ko-Sprecher des Programms „Stem Cells in Disease“, German Stem Cell Network (GSCN)
  • 2011-2014 Ko-Sprecher „Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung, DKTK-Standort Freiburg“, Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • 2009-2015 DFG-Projekte „Rolle des Cadherin-Switch im Vergleich zu Zeb1-abhängiger EMT in der Embryogenese und Tumorigenese“ und „Die Bedeutung des EMT-Aktivatorproteins ZEB1 für Invasion, Dissemination und Metastasierung des Pankreaskarzinoms“, Teilprojekte zu „SFB 850: Kontrolle der Zellmotilität bei Morphogenese, Tumorinvasion und Metastasierung“
  • 2006-2010 EU-Projekt „Migrating cancer stem cells in breast and colon cancer (MCSCS)“, Teilprojekt zu Themenschwerpunkt „FP6-LIFESCIHEALTH - Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit: Erste Thematische Priorität innerhalb des Programms zur Bündelung und Integration der Forschung der Europäischen Gemeinschaft 2002-2006“
  • 2003-2008 Projekt der Deutschen Krebshilfe „Tumorenvironment im kolorektalen Karzinom“, Teilprojekt zu Schwerpunktprogramm „Zelladhäsion, Invasion und Metastasierung“
  • 2002-2008 „Expression Profiling and genetic Analysis of Colorectal Carcinomas“, Teilprojekt des Nationalen Genomforschungsnetz (NGFN1/2), Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • 1996-2000 DFG-Projekt „Posttranslationelle Modifikation und die Bildung von NFAT-Multiprotein-Komplexen bei der Apoptose-Regulation lymphoider Zellen“, Teilprojekt zu „SFB 466: Lymphoproliferation und virale Immundefizienz“

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • seit 2019 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2018 Deutscher Krebspreis, Deutsche Krebsgesellschaft
  • seit 2007 Mitglied der European Association of Cancer Research (EACR)
  • seit 2007 Mitglied der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG)
  • seit 2004 Mitglied der International EMT Research Association (TEMTIA)
  • 2001 Rudolf Virchow-Preis, Deutsche Gesellschaft für Pathologie
  • 2000 Thiersch-Preis, Medizinische Fakultät, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • seit 2000 Mitglied der Metastasis Research Society (MRS)
  • 1998-2008 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP)
  • seit 1998 Mitglied der American Association of Cancer Research (AACR)

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