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Wahljahr: | 2001 |
Sektion: | Mikrobiologie und Immunologie |
Stadt: | Berlin |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Molekulare und zelluläre Mikrobiologie, Infektionsmechanismen, Impfstoff- und Medikamentenentwicklung, chronische Infektionen, Entzündungsprozesse und Krebsentstehung
Thomas F. Meyer ist Biologe. Er besitzt einen breiten Erfahrungsschatz auf den Gebieten der molekularen Biologie und Genetik. Im Mittelpunkt seines Engagements stehen verschiedenste Fragen der Infektionsforschung, beispielsweise zu den molekularen Wechselwirkungen zwischen Krankheitserregern und menschlichen Wirtszellen. Derzeit beschäftigt er sich vor allem mit der Rolle bakterieller Infektionen bei der Krebsentstehung. Er beteiligt sich aktuell auch an der Entwicklung eines Impfstoffs und von Medikamenten gegen SARS-CoV-2.
Thomas F. Meyer‘s Forschungsaktivitäten beziehen sich auf die molekulare Aufklärung von Infektionsprozessen und ihren pathogenetischen Konsequenzen. Hierfür zieht er humanrelevante Erregermodelle heran, wie beispielsweise das Magenbakterium Helicobacter pylori, das für die Entstehung von Magenkrebs verantwortlich gemacht wird. Als weitere Untersuchungsobjekte dienen die intrazellulären Chlamydien, die Neisserien mit ihrer ausgeprägten Oberflächenvariabilität, aber auch virale Erreger wie insbesondere die Influenza-Grippeviren. Zur Erforschung der Infektionsvorgänge verwendet Meyer sogenannte Organoide, die aus adulten Stammzellen menschlicher Gewebe gezüchtet werden und Infektionsprozesse in besonders authentischer Weise widerspiegeln. Seine Forschung liefert insofern tiefe Einblicke hinsichtlich der Wirkung erregereigener Virulenzmechanismen wie auch zur Rolle von Wirtsfaktoren im Verlauf einer Infektion. Die erzielten Ergebnisse bilden eine Basis für die Entwicklung wirksamer Impfstoffe und innovativer anti-infektiver Medikamente.
Von besonderem Interesse für Meyer sind die Mechanismen von chronischen Infektionen und ihre Konsequenzen für die Integrität des menschlichen Genoms im Hinblick auf Entgleisungen der Immunabwehr, die zelluläre Alterung und die Entstehung von Krebs. In diesem Kontext gilt es vor allem, die kausalen Zusammenhänge zwischen Infektionen und den resultierenden Spätfolgen zu klären. Dies kann beispielweise mit dem Nachweis erregerspezifischer Signaturen im Genom von Krebszellen erfolgen. Mit der Aufklärung derartiger kausaler Zusammenhänge kann es gelingen, die Wege für eine bessere Prävention und Behandlung von Krebs zu ebnen.
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