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Prof. Dr.

Thomas Gasser

Wahljahr: 2018
Sektion: Neurowissenschaften
Stadt: Tübingen
Land: Deutschland
Thomas Gasser mit Breakthrough Prize in Life Science 2024 ausgezeichnet
CV Thomas Gasser - Deutsch (pdf)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Neurowissenschaften, Parkinson, genetische Faktoren bei Parkinson und Dystonien, Gen-Mutation LRRK2 sowie Parkinson-Therapien

Thomas Gasser ist Neurowissenschaftler, er und sein Team sind weltweit führend auf dem Gebiet der Parkinson-Forschung. Er forscht zur Entstehung der neurodegenerativen Erkrankung Parkinson und hierbei insbesondere zur Rolle genetischer Faktoren. In Studien hat er Gene identifiziert, die zu Parkinson führen können. Mit seiner Forschung trägt er maßgeblich zum besseren Verständnis der Krankheit und zur Entwicklung neuer Therapieansätze bei.

Parkinson zählt global zu den häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen. Bei der Krankheit sterben Nervenzellen im Gehirn ab, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Der Dopaminmangel führt zu Muskelstarre, unsicherem Gang und Zittern. In etwa fünf Prozent der Fälle entsteht die Krankheit durch einen ererbten genetischen Defekt.

Thomas Gasser sucht mit seinem Team nach genetischen Faktoren, die bei der Erkrankung eine Rolle spielen. In Studien hat er das Erbgut von Familien untersucht und Gen-Mutationen identifiziert, die zu Parkinson führen können. Dazu gehört auch die Gen-Mutation LRRK2, die in der vererbten Form von Parkinson das am häufigsten veränderte Gen ist. Wer diese Gen-Mutation in sich trägt, erkrankt fast zwangsläufig an Parkinson. In Zukunft könnte ermittelt werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Mensch an Parkinson erkranken wird. Der Ausbruch der Krankheit ließe sich mit einer gezielten Behandlung womöglich hinauszögern.

In weiteren Arbeiten hat Thomas Gasser nachgewiesen, dass genetische Mutationen auch bei sporadischen Formen der Parkinson-Erkrankung eine Rolle spielen. Jede einzelne Mutation erhöht das Risiko zwar nur geringfügig – in ihrer Kombination aber und im Zusammenspiel mit Umweltfaktoren können die Mutationen sehr schädlich sein. Mit dieser Forschung hat Thomas Gasser Erkenntnisse geliefert, die erstmals dazu führen könnten, dass eines Tages die Ursachen von Parkinson behandelt werden können und nicht nur die Symptome gelindert werden.

Werdegang

  • 2015 Visiting Professor, Department of Genetics, Yale University, New Haven, USA
  • seit 2013 Leiter, Klinische Forschung, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)
  • 2009-2013 Standortsprecher, DZNE
  • 2010-2019 Prodekan für Forschung, Medizinische Fakultät, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • seit 2002 Professor für Neurologie sowie Ärztlicher Direktor, Abteilung für Neurodegenerative Erkrankungen, Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, Universitätsklinikum Tübingen, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 1999-2002 Leiter, Forschungseinheit für Molekulare Genetik sowie Ambulanz für Bewegungsstörungen, Abteilung für Neurologie, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
  • 1997-2002 Oberarzt, Neurologischen Klinik, Klinikum Großhadern, LMU München
  • 1996 Habilitation, LMU München
  • 1993-1996 Assistenzarzt, Neurologische Klinik, Klinikum Großhadern, LMU München
  • 1991-1993 Research Fellow, Department of Neurology, Harvard Medical School and Molecular Neurogenetics Unit, Massachusetts General Hospital, Boston, USA
  • 1988-1991 Assistenzarzt, Neurologische Klinik, Klinikum Großhadern, LMU München
  • 1985 Promotion, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 1980-1982 Visiting Medical Student, School of Medicine, Yale University, New Haven, USA
  • 1979-1985 Studium der Humanmedizin, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 1978-1979 Studium der Humanmedizin, Universität Hohenheim, Stuttgart

Funktionen

  • 2014-2018 Koordinator, Helmholtz-Initiative „Personalisierte Medizin“ (iMed), Helmholtz Gemeinschaft deutscher Forschungszentren, Berlin
  • seit 2011 Vorsitzender, Wissenschaftlicher Beirat, Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research (JPND), Europäische Union (EU)
  • seit 2008 Vorsitzender, Direktorium, Zentrum für Neurologie, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • 2006-2010 Vorsitzender, Scientific Issues Committee, International Parkinson and Movement Disorder Society
  • 2006-2010 Mitglied, Fachkollegium Neurowissenschaften, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • seit 2007 Mitglied, Vorstand, Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, Universitätsklinikum Tübingen, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • seit 2005 Präsident, Deutsche Gesellschaft für Neurogenetik
  • seit 2005 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Deutsche Dystonie Gesellschaft (DDG)
  • 1998-2012 Mitglied, Direktorium, Kompetenznetzwerk Parkinson, Fronhausen

Projekte

  • seit 2022 Mitverantwortlicher, Projekt „Clinician Scientist Programm Medizinische Innovation durch Interdisziplinarität (MINT-CS)“, DFG
  • 2018-2023 Antragsteller, Projekt „LRRRK2 als Target zur Behandlung der Parkinson-Krankheit“, DFG
  • 2016-2019 Projekt „TWINNING for a Comprehensive Clinical Centre for the Diagnosis and Treatment of Parkinson‘s Disease“, H2020-TWINN-2015, Europäische Kommission (EC)
  • 2015-2020 Antragsteller, Projekt „Genetische Grundlagen der Dystonie in türkischstämmigen Familien“, DFG
  • 2015-2018 Koordinator, Teilprojekt Tübingen I „MitoPD – Mitochondriale Endophänotypen der Parkinson-Krankheit“, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • 2014-2017 Koordinator, Teilprojekt „Umfassende und unabhängige Beurteilung von genetischen und umweltbedingten Risikofaktoren bei der Parkinson-Krankheit“, EU Joint Programme „Neurodegenerative Disease Research (JPND)“, Europäische Union sowie BMBF
  • 2013-2018 Koordinator, Projekt „Multimodal Imaging of rare Synucleinopathies“, 7. Forschungprogramm (FP), EC
  • 2013-2014 Antragsteller, Projekt „Functional proteomics of mutant LRRK2 induced Parkinson’s Disease“, (DFG)
  • 2010-2013 Koordinator, Projekt „European Project on Mendelian Forms of Parkinson’s Disease“, 7. FP, EC
  • 2008-2013 Koordinator, Projekt „Funktionelle Genomik der Parkinson-Krankheit“, Nationales Genomforschungsnetz (NGFNplus), BMBF
  • 2001-2005 Antragsteller, Teilprojekt „Molekulare Neurogenetik – Koordination“, Klinische Forschungsgruppe (KFO) 113, DFG
  • 2001-2005 Antragsteller, Teilprojekt „Spezialambulanz für neurogenetische Erkrankungen“, KFO 113, DFG
  • 2001-2005 Antragsteller, Teilprojekt „Ausbau einer DNA-Bank für neurogenetische Erkrankungen“, KFO 113, DFG
  • 2001-2005 Antragsteller, Teilprojekt „Ausbau einer DNA-Bank für neurogenetische Erkrankungen“, KFO 113, DFG
  • 2001-2005 Antragsteller, Teilprojekt „Genetik von Bewegungsstörungen: Genetische Grundlagen des Myoklonus-Dystonie und des Restless-Legs-Syndroms“, KFO 113, DFG
  • 2001-2004 Leiter, Teilprojekt „A Null-Mutation für Parkin as a Mouse-Model for Parkinsonism“, Sonderforschungsbereiche (SFB) 596, DFG
  • 2000-2004 Antragsteller, Projekt „Molekularbiologische Charakterisierung von Parkinson: physiologische Funktion und pathologische Veränderungen beim juvenilen Parkinson-Syndrom“, DFG

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2024 Breakthrough Prize in Life Sciences, Breakthrough Prize Foundation, San Francisco, USA
  • seit 2018 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2011 K. J. Zülch-Preis, Max-Planck-Gesellschaft, München
  • 2010 Dingebauer-Preis, Deutsche Gesellschaft für Neurologie
  • seit 2006 Korrespondierendes Mitglied, American Neurologic Association (ANA), USA
  • 1998 Parkinson-Preis, Dr. Friedrich-Wilhelm und Dr. Isolde Dingebauer-Stiftung, Diemelstadt, sowie Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN

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