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Thomas Henry Huxley

Wahljahr: 1857
Sektion: Anatomie
Stadt: London
Land: Großbritannien
CV Thomas Henry Huxley - Deutsch (PDF)
CV Thomas Henry Huxley - Englisch (PDF)

Forschung

Thomas Henry Huxley war ein britischer Biologe und Anatom. Er war eng mit Charles Darwin befreundet und galt als Anhänger von dessen Evolutionstheorie. Huxley hatte starken Einfluss auf die Entwicklung der Naturwissenschaften. Nach ihm ist die Huxley-Linie benannt, die eine Trennlinie von asiatischer und philippinischer Flora und Fauna markiert. Die Huxley-Schicht, eine innere Zellschicht der Haarwurzelscheide, die er 1845 erstmals beschrieben hatte, trägt ebenfalls seinen Namen.

Werdegang

Ab 1841 war Thomas Henry Huxley in der Arztpraxis eines Verwandten tätig. 1842 begann er ein Medizinstudium, das er 1845 an der University of London abschloss. Im Anschluss war er für die Royal Navy in einem Militärkrankenhaus tätig. Von 1846 bis 1850 nahm er als Schiffsarzt an einer Expedition zur Torres-Straße teil, einer zwischen der australischen Halbinsel Cape York und der Südküste von Neuguinea gelegenen Meerenge. Diese Reise ermöglichte ihm schließlich zoologische Forschungen.

1854 erhielt er einen Ruf auf eine Professur für Naturgeschichte an die Londoner Royal School of Mines. Im Anschluss war er bis 1858 als John Fuller Professor für Physiologie an der Royal Institution of Great Britain tätig. Nachdem 1860 Charles Darwins Buch „Über die Entstehung der Arten“ erschienen war, kämpfte Huxley leidenschaftlich für die Durchsetzung des damit eng verbundenen neuen Weltbilds der Evolution, das von großen Teilen der anglikanischen Kirche und auch von konservativen Wissenschaftlern bekämpft wurde. Huxleys Engagement vor allem gegen den ausgewiesenen Kritiker der Evolutionstheorie Bischof Samuel Wilberforce, Mitglied im House of Lords und der Royal Society London, war dabei so stark, dass man ihm den Beinamen „Darwin’s Bulldog“ gab. Huxley war berühmt für seinen sprachlichen Stil und für seine Redegewandtheit. Damit schaffte er es, die Lehre seines Freundes Charles Darwin gut verständlich für eine breite Öffentlichkeit aufzubereiten.

1864 rief Huxley in London den X-Club ins Leben, in dem er sich gemeinsam mit acht anderen Wissenschaftlern und Freunden für die Verbreitung von Darwins Lehre einsetzte. Das Motto der Vereinigung lautete „Hingabe an die Wissenschaft, rein und frei, ohne Beeinflussung durch religiöse Dogmen“. Erklärtes Ziel war es, den Einfluss der Kirche zurückzudrängen. So war der Club auch an der Gründung des Wissenschaftsmagazins „Nature“ beteiligt, für dessen Erfolg die Mitglieder zahlreiche Artikel beisteuerten.

Zwischen 1863 und 1869 nahm Huxley eine vom Royal College of Surgeons vergebene Hunterian Professur wahr. In den Jahren 1875/76 hatte er eine Professur an der University of Edinburgh inne. 1879 übernahm er die Leitung des in der englischen Grafschaft Berkeshire gelegenen Eton College, die er bis 1888 ausübte.

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt Thomas Henry Huxley zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Royal Medal der Royal Society London (1852), die Wollaston Medal (1876), die Clarke Medal der Royal Society of New South Wales (1880), die Copley Medal der Royal Society (1888), die Linné Medal der Linnean Society (1890) sowie die Darwin Medal der Royal Society London (1894).

Internationale Akademien und wissenschaftliche Vereinigungen verliehen ihm die Mitgliedschaft, darunter die Royal Society London (1851), die Royal Geographical Sciety (1856), die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (1857), die Göttinger Akademie der Wissenschaften, die Russische Akademie der Wissenschaften Sankt Petersburg (korrespondierendes Mitglied) (1864), die Preußische Akademie der Wissenschaften (1865), die Accademia dei Lincei Rom (auswärtiges Mitglied) sowie die American Academy of Arts and Sciences (1883). Von 1883 bis 1885 war Huxley zudem Präsident der Royal Society London.

Zur Person

Thomas Henry Huxley wurde am 4. Mai 1825 als siebtes von acht Kindern des Mathematiklehrers George Huxley und seiner Frau Rachel Withers in Ealing, Middlesex (gehört heute zu London) geboren.
1855 heiratete er Henrietta Heathorn. Das Paar bekam acht Kinder: Noel (1856), Jessie (1856), Mariam (1859), Leonard (1860), Rachel (1862), Nettie (1863), Henry (1865) und Ethel (1866). Huxleys Sohn Leonard ist der Vater des Schriftstellers Aldous Huxley, des Mediziners und Biophysikers und Physiologie-Nobelpreisträgers Andrew Fielding Huxley und des Biologen und Verhaltensforschers Julian Huxley, der erster Generalsekretär der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur UNESCO war.

Thomas Henry Huxley starb am 29. Juni 1895 im in der Grafschaft East Sussex gelegenen Seebad Eastbourne. Er und seine Weggefährten aus dem X-Club hinterließen eine veränderte Wissenschaftslandschaft.
1973 wurde ein Mondkrater nach ihm benannt. Darüber hinaus trägt der im Westen des australischen Bundesstaates gelegene Mount Huxley seit 1863 seinen Namen. Der britische Arzt und Naturforscher Frederick Daniel Dyster benannte ihm zu Ehren 1858 die zu den Moostierchen gehörende Gattung Huxleya.

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