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Wahljahr: | 2015 |
Sektion: | Psychologie und Kognitionswissenschaften |
Stadt: | London |
Land: | Großbritannien |
Forschungsschwerpunkte: Grundlagen für Entscheidungsfindungen, Spracherwerb, Argumente und Urteilsbildung, Rationalität von Individuen
Ulrike Hahn ist eine deutsche Psychologin. Schwerpunkte ihrer Forschung sind die Psychologie des Denkens, Entscheidens und Urteilens. Im Fokus ihres Interesses steht die Grundlage für Entscheidungsfindungen. Ulrike Hahn geht der Frage nach, auf welcher Basis gute Entscheidungen getroffen werden und wie rational Individuen dabei vorgehen.
Menschliche Entscheidungsfindung hängt davon ab, auf welche Basis-Informationen sie sich stützen. Sensomotorische Entscheidungen sind oft ziemlich treffsicher, Entscheidungen, die rein auf der Grundlage von Informationen basieren, fallen häufiger suboptimal aus. Menschen entscheiden zudem oft völlig gegensätzlich – je nachdem, ob sie sich auf Informationen verlassen, die sie durch Erfahrung gemacht haben oder auf beschreibende Informationen. Ulrike Hahn erforscht, wie Menschen zu einem Urteil kommen und wie sie Entscheidungen treffen Sie befasst sich mit klassischer Entscheidungstheorie sowie mit Denkfehlern und untersucht sie systematisch aus der Perspektive der kognitiven Psychologie. Besonders interessiert sie sich dafür, auf welche Faktoren sich Menschen bei ihrer Entscheidungsfindung verlassen, welche Informationen sie als vertrauenswürdig für ihre Meinungsbildung ansehen.
Das Team um Ulrike Hahn geht auch der Frage nach, welche Rolle der Zufall bei einer Entscheidungsfindung spielt und wie Menschen ihn wahrnehmen und bewerten. In ihrem Fokus steht zudem die Frage, wie Menschen versuchen, Irrtümer rational zu erklären. In weiteren Arbeiten beschäftigt sie sich mit philosophischen Fragen, wie der, was ein Argument ist und was ein gutes Argument kennzeichnet.
Ulrike Hahn untersucht, wie zuverlässig eine Quelle wahrgenommen wird und wie sich dies auf die Überzeugungen der Probandinnen und Probanden auswirkt. Dabei untersucht das Forschungsteam auch die Rolle kommunikativer, sozialer Netzwerke, deren Bedeutung sowohl bei speziellen als auch bei Alltagsentscheidungen rasant zunimmt.
Weitere Forschungsfelder von Ulrike Hahn umfassen Sprache und die Rolle des nachahmenden Lernens beim Spracherwerb sowohl beim frühen Erlernen der Muttersprache als auch beim Erwerb weiterer Sprachen.
In ihrer Forschung verknüpft die Kognitionspsychologin Experimente und formale Modelle, wie beispielsweise das Bayes-Modell, ein Modell der Urteilsbildung, das sich auf die mathematische Analyse von Wahrscheinlichkeiten stützt. Ulrike Hahn verbindet normative und deskriptive Betrachtungen, um der Frage, wie wir Urteile fällen und Entscheidungen treffen, näherzukommen. Ihre Forschungsthemen gewinnen in einer komplexer werdenden Welt zunehmend an Bedeutung.
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