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Foto: UKB
Wahljahr: | 2001 |
Sektion: | Gynäkologie und Pädiatrie |
Stadt: | Bonn |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Pränataldiagnostik, Chorionzotten-Biopsie, Entwicklung nicht-invasiver Methoden, pränataldiagnostischer Bluttest, Krankenhausmanagement
Wolfgang Holzgreve ist Gynäkologe und Pädiater. Er war wesentlich an der Einführung der Chorionzotten-Biopsie beteiligt. Zudem hat er nicht-invasive Methoden der Pränataldiagnostik (NIPT) entwickelt, wie einen Bluttest, mit dem das ungeborene Kind auf Erbkrankheiten getestet werden kann.
Wolfgang Holzgreve gilt als Pionier der Pränataldiagnostik. Diese vorgeburtliche Diagnostik untersucht das ungeborene Kind auf Krankheiten. Dazu gehören nicht-invasive und invasive Methoden. Nicht-invasive Methoden sind Ultraschalluntersuchungen, Nackentransparenz-Messungen oder Bluttests. Invasive Methoden, die in den Körper eingreifen, sind zum Beispiel die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) und die Chorionzotten-Biopsie.
Bei der Amniozentese und der Chorionzotten-Biopsie wird mit einer Nadel durch die Bauchdecke der Mutter gestochen. Aus dem Fruchtwasser oder aus dem Mutterkuchen werden Zellen entnommen, die vor allem auf Chromosomenstörungen wie Trisomie 13, 18 und 21 (Down-Syndrom) analysiert werden. Bei diesen Methoden besteht jedoch die Gefahr einer Fehlgeburt. Wolfgang Holzgreve war an der Einführung der Chorionzotten-Biopsie beteiligt und hat später einen nicht-invasiven Test mitentwickelt, der über das Blut der werdenden Mutter funktioniert und wesentlich ungefährlicher für Mutter und Kind ist. Außerdem hat sich Holzgreve mit Stammzellforschung beschäftigt, er ist Mitgründer der Baseler Nabelschnurbank für blutbildende Stammzellen. Hier kann das Nabelschnurblut von Kindern als Stammzellreserve eingelagert werden.
Er setzt sich dafür ein, die Situation für schwangere Frauen in der Dritten Welt zu verbessern. Denn weltweit sterben immer noch viele Frauen während der Schwangerschaft oder der Geburt. Oft ist eine nachgeburtliche Blutung die Ursache (postpartale Hämorrhagie). Durch seine Tätigkeiten als Direktor verschiedener Kliniken befasst er sich seit Langem mit den Bedingungen für eine gute Krankenversorgung, mit Gesundheitskosten und Krankenhausmanagement. Ebenso engagiert er sich in Forschung und Lehre.
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