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Foto: Privat
Wahljahr: | 2000 |
Sektion: | Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie |
Stadt: | Hannover |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Mechanismen der Pharmakoresistenz epileptischer Anfälle, Pathogenese erworbener Epilepsien, Strategien der Epilepsieprävention, neue Behandlungsstrategien für Neugeborenenanfälle und ihre Konsequenzen
Wolfgang Löscher ist Tierarzt und Neuropharmakologe. Er arbeitet seit über 50 Jahren auf dem Gebiet der Epilepsieforschung und war wesentlich an der Entwicklung des Antiepileptikums Levetiracetam beteiligt, dem heute weltweit am häufigsten in der Epilepsietherapie verwendeten Arzneimittel. Von 1987 bis 2019 war er Direktor des Instituts für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Seine wissenschaftliche Arbeit setzte er von 2019 bis 2022 als Leiter einer kleinen Arbeitsgruppe im Institut fort. Seit 2023 ist er Gastwissenschaftler an der Medizinischen Hochschule Hannover.
Ein Forschungsgebiet, das Löscher neu begonnen hat, ist die Entwicklung effektiverer Behandlungsstrategien für neonatale Anfälle, die häufigste neurologische Komplikation bei Neugeborenen. Neonatale Anfälle sind häufig die Folge einer Geburtsasphyxie, die neben akut auftretenden Anfällen zu weiteren Veränderungen von Hirnfunktionen in Form einer hypoxischen Enzephalopathie mit erheblicher Morbidität und Mortalität in der Neonatalphase sowie zu Langzeitfolgen führt. Die bisher zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten sind unzureichend, so dass Löschers Gruppe versucht, in Kooperation mit Neurophysiologen und klinischen Neonatologen pharmakologisch in die diesen Prozessen zugrundeliegenden Hirnveränderungen einzugreifen.
Löschers Hauptanliegen ist dabei die möglichst rasche Translation der Ergebnisse zu Patientinnen und Patienten, sowohl in der Tier- als auch in der Humanmedizin. Seine Arbeiten trugen maßgeblich zur Entwicklung des ersten speziell für Hunde entwickelten Antiepileptikums (Imepitoin) bei.
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