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Wahljahr: | 2004 |
Sektion: | Informationswissenschaften |
Stadt: | Saarbrücken |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Künstliche Intelligenz, Computerlinguistik, Semantische Technologien, intelligente Benutzerschnittstellen, Industrie 4.0, Fahrerassistenzsysteme
Wolfgang Wahlster ist Informatiker. Seine Forschungsgebiete sind Künstliche Intelligenz, Computerlinguistik und intelligente Benutzerschnittstellen. Er arbeitet an den Grundlagen von Mensch-Technik-Interaktionen und entwickelt personalisierte Dialogsysteme. Wahlster ist Mitinitiator zahlreicher Forschungsprojekte wie „Industrie 4.0“, in dem es um die Zusammenarbeit von Roboter und Mensch geht.
Der Begriff „Industrie 4.0“ steht für Fabriken, in denen Roboter und Mensch Hand in Hand zusammenarbeiten. In solchen „Smart Factories“ ergänzen sich Mensch und kollaborative Leichtbauroboter. Die Roboter werden dabei als Assistenten eingesetzt, um zum Beispiel Bauteile und Werkzeuge zu reichen. Sie müssen dafür mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) Handlungsabsichten des Menschen erkennen. Der Mensch wiederum muss an Benutzerschnittstellen mit dem Roboter oder anderen Maschinen in Kontakt treten können. Dafür müssen Schnittstellen für den Menschen verstehbar und leicht bedienbar sein. Wolfgang Wahlster entwickelt sinnvolle Benutzerschnittstellen und erforscht, wie hybride Teams aus Mensch und Roboter am besten zusammenarbeiten, wie sie Aufgaben verteilen und Problemlösungen suchen. Außerdem arbeitet er an dem „Gerüst“ von Smart Factories. Denn die Fabriken müssen mit cyber-physischen Systemen (CPS) ausgestattet werden, die miteinander vernetzt sind. Diese CPS ermitteln Positionen, analysieren Prozesse, prüfen Zustände und überwachen Sicherheitsaspekte.
In einem Projekt untersucht Wolfgang Wahlster, wie Roboter mit kognitiven menschlichen Fähigkeiten wie Wissenserwerb und Sprache arbeiten können. Die Systeme werden in wirklichkeitsgetreuen Trainingsgebieten und mit realistischen Aufgaben überprüft, so zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Rettungspersonal. Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind Roboter, die im Haushalt helfen, und Fahrerassistenzsysteme im Auto.
Im Bereich Ambient Assisted Living (AAL) beschäftigt er sich mit Assistenzsystemen für Senioren. AAL-Technologien sollen dazu beitragen, dass Menschen länger selbstständig zuhause wohnen können. Sensoren überwachen Körperfunktionen, zeichnen Bewegungsprofile auf und erkennen Stürze. über Sprachdialogsysteme können Geräte und Hilfesysteme leichter bedient werden. Hierfür hat er mit seinem Team einen neuen Standard für Benutzerschnittstellen entwickelt, die „Universal Remote Console“ (URC). Diese Schnittstelle ermöglicht die Bedienung von Heizung, Herd, Kühlschrank oder Computern über eine einzige, individuell konfigurierbare Steuerungseinheit.
In all seinen Arbeitsbereichen erforscht Wolfgang Wahlster auch Möglichkeiten und Grenzen von Selbstlern-Algorithmen, mit deren Hilfe sich Systeme mit künstlicher Intelligenz selbst optimieren. Er arbeitet daran, den Menschen mithilfe Künstlicher Intelligenz zu unterstützen. Die Forschungsergebnisse werden aber auch für die Entwicklung selbstverteidigender Netzwerke und innovativer Sicherheitslösungen eingesetzt.
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