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Foto: CarinaKircherPhoto
Wahljahr: | 2020 |
Sektion: | Neurowissenschaften |
Stadt: | Heidelberg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Neurologie, grundlegende und translationale Neurowissenschaften, Hirntumore, klinische Studien, Cancer-Neuroscience, Tumorimmunologie, Biomarkerentwicklung, Nachwuchsförderung
Wolfgang Wick ist Neurologe. Er beschäftigt sich mit grundlegenden, translationalen und klinischen Fragestellungen zu hirneigenen Tumoren und Krebsmetastasen im zentralen Nervensystem. Seine Hauptarbeitsgebiete sind Therapieresistenzmechanismen sowie die Präzisierung der Hirntumortherapie durch Biomarker und Immuntherapie. Im Bereich „Cancer Neuroscience“ erforscht Wick Steuerungsmechanismen des Nervensystems bei Tumorerkrankungen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschung ist die Entwicklung regionaler und überregionaler neurologischer Therapienetzwerke.
Mit seiner Arbeitsgruppe am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) erforscht Wolfgang Wick in Grundlagenmodellen (Zellen, Organoide, seltene Mäuse) die Bewegungsfähigkeit (Motilität) von Tumorzellen. Sein Team hat herausgefunden, dass Tumorzellen des Gehirns, sogenannte Gliomzellen, netzwerkartig, sozusagen als zweites Gehirn im Gehirn wachsen. Die Forscher konnten zudem nachweisen, dass diese Zellen zum Teil intensiven Input erhalten - über glutamaterge Rezeptoren von Neuronen über bono fide synaptische Verbindungen. Aus diesen - in Heidelberg, Stanford und Lausanne - erarbeiteten Konzepten entwickelt sich aktuell ein Cancer-Neuroscience Forschungsschwerpunkt. Dieser eröffnet neue Therapieaspekte und macht einen Blick auf den zentralnervösen Input auf Krebserkrankungen notwendig.
Mithilfe von großen nationalen und internationalen Biomarker-stratifizierten Studien will Wolfgang Wick experimentelle Befunde rasch in klinische Überprüfungen übertragen. Diese Studien liefern Erkenntnisse über die Realisierung der wissenschaftlichen Konzepte. Durch Gewebe-, Blut- und Nervenwasseruntersuchungen unter oder nach einer Therapie erhalten die Forscherinnen und Forscher aber auch Anregungen für die weitere Grundlagenforschung. In ähnlicher Weise wollen sie auch personalisierte Immuntherapiekonzepte entwickeln. Auch hier werden Hochdurchsatzuntersuchungen eingesetzt, zum Beispiel zur Identifizierung von Neoantigenen, die dann therapeutisch adressiert werden. In diesen klinischen Studien und in Tiermodellen versucht das Team die spezifische Hirntumorresistenz gegenüber den Immuneingriffen besser zu verstehen.
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