Deutschland ist ein an archäologischen Funden reiches Land. Römische Siedlungen im Rheinland, Fürstenhügel in der Lüneburger Heide, aufwendige Bestattungen an der Saale, steinzeitliche Schmuckstücke von der Schwäbischen Alb und Schiffswracks im Wattenmeer sind Zeugnisse, die im Rahmen ihres Fundkontextes wertvolle Informationen über frühere Kulturen und Lebensweisen liefern. Doch ist das archäologische Kulturerbe vielfältigen Gefahren ausgesetzt.
Infrastrukturmaßnahmen, Bauprojekte oder moderne Formen der Land- und Forstnutzung können archäologische Kulturgüter beschädigen oder unwiederbringlich zerstören. Aber auch Hochwasser und Brände können Archivalien der Menschheitsgeschichte bedrohen, die bereits – vermeintlich sicher – in Museen oder Archiven aufbewahrt werden.
Auch illegale Grabungen sind in Deutschland ein Problem. Archäologisch bedeutsame Gebiete sind immer wieder das Ziel von Sondengängern. 2002 gelang es Ermittlern, in der Schweiz eine kreisrunde Bronzeplatte sicherzustellen. Die sogenannte „Himmelsscheibe von Nebra“ macht seither anschaulich, wie detailliert das astronomische Wissen vor vier Jahrtausenden war. Gleichzeitig belegen chemische Analysen, dass zu dieser Zeit bereits ein europaweiter Handel mit Edelmetallen existierte.
Archäologische Strukturen und Relikte im Boden bilden eine Bedeutungseinheit mit ihrem Fundkontext, ob an Land oder unter Wasser. Ausgrabungen sind immer irreversible Eingriffe in den Fundzusammenhang. Bei illegalen Grabungen gehen alle Informationen zum Fundkontext unwiederbringlich verloren.
Die Arbeitsgruppe „Archäologisches Kulturerbe“ arbeitet an folgenden Publikationen:
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