Grafik: Sisters of Design
Speist man einen Algorithmus mit nur 30 Facebook-Likes, kann dieser uns besser einschätzen als unsere engsten Freunde. Michal Kosinski von der Stanford University, der diesen Algorithmus entwickelt hat, ist überzeugt, dass das Ende der Privatsphäre kommt. Wir sollten daher lernen, kritisch mit der neuen Offenheit umzugehen, so Kosinski. Die vielfältigen Auswirkungen der Digitalisierung waren das Thema des Symposiums der Leopoldina, acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften am 10. und 11. Juli 2017 in Berlin.
Teilweise kontrovers diskutierten die Referenten mit den Gästen über Meinungsbildung, Lernen und Ethik im digitalen Zeitalter. Auch der Wandel der Medienlandschaft stand im Blickpunkt. Michael Hagner ML forderte beispielsweise, dass Wissenschaftler das Publikationsgeschäft wieder in die eigenen Hände nehmen sollten. Gerd Gigerenzer ML meinte, dass die digitale Risikokompetenz der Nutzer gestärkt werden müsse, um seriöse von unseriösen Informationen unterscheiden zu können.
Große Internet- Plattformen beeinflussen die Meinungsbildung und müssen als neue demokratiepolitische Akteure begriffen werden, betonte der Kommunikationswissenschaftler Michael Latzer. Die Referenten waren sich einig, dass mehr empirische Daten darüber nötig sind, wie die Digitalisierung auf die Psyche wirkt.
Das Symposium wurde von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung unterstützt.
Das Symposium ist im Video-Mitschnitt dokumentiert. Alle Videos sind hier zu finden:
Die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft
Leopoldina-Symposium, Berlin, 10./11.07.2017
Referentin der Abteilung Wissenschaft - Politik - Gesellschaft
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