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Nachricht | Donnerstag, 26. September 2019

70 Jahre Grundgesetz: Abschluss der Allianz-Kampagne

70 Jahre Grundgesetz: Abschluss der Allianz-Kampagne

„Erhellen Sie unsere Demokratie!“ – diesen Appell richtete BundespräsidentFrank-Walter Steinmeier zum Abschluss der Allianzkampagne „Freiheit ist unser System“ an die Wissenschaftsgemeinschaft. Die Wissenschaftsfreiheit müsse gegen notorische Vereinfacher, Stimmungsmacher und Populisten verteidigt werden, mahnte er beim Festakt am 26. September im Futurium in Berlin.

In den zurückliegenden Monaten hatten sich die Allianz der Wissenschaftsorganisationen anlässlich des 70. Geburtstages des Grundgesetzes in zahlreichen Veranstaltungen mit der Wissenschaftsfreiheit und der daraus resultierenden Verantwortung für die Wissenschaft auseinandergesetzt. Als Ergebnis der Kampagne entstand ein Memorandum, das „Zehn Thesen zur Wissenschaftsfreiheit“ als Selbstverpflichtung formuliert und zugleich Staat und Gesellschaft auffordert, die erforderlichen Rahmenbedingungen zu gewährleisten.

Man müsse heute nicht mehr auf andere Kontinente reisen, um Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit zu beobachten, führte der Bundespräsident in seiner Rede aus. Umso wichtiger habe er das gemeinsame Signal der Wissenschaft für die Wissenschaftsfreiheit empfunden. Auch wenn diese im Grundgesetz geschützt sei, schade es nicht, den Staat immer wieder an seine Verantwortung zu erinnern.

Nicht zuletzt unterstrich Steinmeier die Unerlässlichkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Bewältigung von Herausforderungen wie den Klimawandel. Zugleich mahnte er, dass Wissenschaftler nicht unbedingt die besseren Politiker seien. Hieran anknüpfend debattierten Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik zur „Zukunft freier Wissenschaft“ und setzten sich mit dem Umfeld freier Wissenschaft in Deutschland und weltweit und dessen Veränderungen auseinander. Die Aufmerksamkeit galt dabei dem komplexen Verhältnis zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

Hier habe vor allem die Wissenschaft die klare Verantwortung, ihre Erkenntnisse verständlich zu kommunizieren. Gerade Akteure wie die Leopoldina seien dazu besonders geeignet, stimmten die Podiumsgäste überein.