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Nachricht | Dienstag, 6. Juni 2017

Europäische Wissenschaftsakademien im Ersten Weltkrieg

Europäische Wissenschaftsakademien im Ersten Weltkrieg

Foto: Universitätsbibliothek Leuven, zerstört. Universitätsarchiv KU Leuven

In der Zeit von 1914 bis 1925 nahmen Wissenschaftsakademien in Europa verschiedene Rollen ein, vom Widerstand gegen deutsche Besatzer bis zur Entwicklung von Techniken für Militär und Medizin. Welchen Einfluss hatten sie auf die Mobilmachung für den Krieg? In welchen wissenschaftlichen oder technischen Disziplinen waren sie besonders aktiv? Darüber diskutiert ein internationales Symposium, das unter Federführung der Académie des sciences am 8. und 9. Juni in Metz (Frankreich) stattfindet.

Während die Rolle der Naturwissenschaften im Ersten Weltkrieg gut untersucht ist, haben die Akademien in dieser Hinsicht bislang wenig Aufmerksamkeit erfahren. Das gemeinsame Symposium der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Académie des sciences und der Royal Society betrachtet das gesamte Spektrum von Wissenschaft, Medizin und Technik und ordnet die Arbeit der europäischen Akademien während des Weltkriegs in einen breiten Kontext ein. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Beziehungen zu Militär, Industrie und Politik, die für die Kriegsführung maßgeblich waren.

Die Referenten diskutieren unter anderem die Rhetorik der Akademien, die Forschung, sowie die Rolle der Wissenschaftler während der Kriegsjahre. Die Geschichte der Akademien Frankreichs, Belgiens, Ungarns, Italiens und Österreichs in dieser Zeit wird detailliert beleuchtet.

Das Symposium an der Université de Lorraine ist die zweite von drei Konferenzen, die gemeinsam von den drei Nationalakademien ausgerichtet werden. Das erste Symposium fand 2014 unter Federführung der Leopoldina in Halle (Saale) statt, die dritte Veranstaltung ist für 2018 geplant.