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Nachricht | Mittwoch, 31. Juli 2019

Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen unterstützt Ungarische Akademie

In einem offenen Brief an den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, heute in der ZEIT veröffentlicht, protestiert die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen gegen die Umgestaltung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Die ungarische Regierung wolle künftig direkten Einfluss auf die wissenschaftliche Ausrichtung des neuen Forschungsnetzwerkes nehmen, kritisieren die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner, zu denen auch Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, gehört.

Das Ungarische Parlament hat in dieser Woche einem Gesetz zugestimmt, das im Zuge einer Reform der Ungarischen Akademie der Wissenschaften deren Umstrukturierung und die Auslagerung ihrer Institute in die Form eines Netzwerkes vorsieht. Das Gesetz knüpfe an andere Gesetzesvorhaben an, mit denen die ungarische Regierung ihre Einflussmöglichkeiten im Bereich der Wissenschaft vergrößern wolle, formuliert das Schreiben der Akademien.

Wissenschaftliche Institutionen und Dachverbände in Ungarn und Europa protestieren seit mehreren Monaten gegen die geplante Reform der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Das Vorhaben wird als eine Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit bewertet. So wandten sich bereits im Februar neun große deutsche Wissenschaftsorganisationen zur Unterstützung des ungarischen Akademie-Präsidiums an den ungarischen Minister für Technologie und Innovation László Palkovics.

Unterzeichner des heute veröffentlichten Briefes sind die Präsidentinnen und Präsidenten der Alexander von Humboldt-Stiftung, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Deutschen Akademischen Austauschdiensts, der Hochschulrektorenkonferenz, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und des Wissenschaftsrats.