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Nachricht | Mittwoch, 09. November 2016

Allianz der Wissenschaftsorganisationen empfiehlt nachhaltige Ausgestaltung des „Nachwuchspaktes"

Gemeinsame Stellungnahme zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses veröffentlicht

Allianz der Wissenschaftsorganisationen empfiehlt nachhaltige Ausgestaltung des „Nachwuchspaktes"

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen begrüßt, dass Bund und Länder mit dem Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (sog. „Nachwuchspakt“) die Situation junger Wissenschaftler in Deutschland verbessern und damit das deutsche Wissenschaftssystem im internationalen Wettbewerb stärken möchten. Bei der Ausgestaltung des Nachwuchspaktes komme es jetzt darauf an, die langfristige Wirksamkeit des Programms und seine bestmögliche Passung zu bestehenden erfolgreichen Fördermaßnahmen durch ein wissenschaftsgeleitetes Monitoring sicherzustellen. Für dieses Monitoring sollten rechtzeitig ein Auftrag erteilt und die erforderlichen Ressourcen eingeplant werden.

Über den Nachwuchspakt hinaus bedürfe es auf jeden Fall weiterer Instrumente, um junge Wissenschaftler aktiv bei ihrer Laufbahnentwicklung zu unterstützen und ein breites Spektrum alternativer Karrierewege im Wissenschaftssystem zu verankern. An vielen Universitäten und in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen seien neben zusätzlichen Professuren insbesondere Stellen notwendig, die neue Lebenslaufperspektiven eröffneten.

Für den Programmerfolg sei es unerlässlich, die von den Ländern zugesagte Zunahme der Gesamtzahl der Professuren zu gewährleisten. Eine zeitlich befristete Finanzierung von Tenure-Track-Stellen könne aus Sicht vieler Universitäten andernfalls nur vertretbar sein, wenn nach Auslaufen der Finanzierung durch den Nachwuchspakt bereits bestehende Professuren frei würden. Sollten die Länder der dauerhaften Finanzierungszusage nicht nachkommen, führe dies jedoch dazu, die Tenure-Track-Professuren lediglich für vorgezogene Berufungen zu nutzen, so dass die Gesamtzahl der Professuren langfristig nicht erhöht würde. Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen appelliert an die Länder, die beabsichtigte Erhöhung der Gesamtzahl der Professuren langfristig durch geeignete Finanzierungsmaßnahmen sicherzustellen und frühzeitig nachvollziehbar zu dokumentieren.

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen ist ein Zusammenschluss der bedeutendsten Wissenschafts- und Forschungsorganisationen in Deutschland. Sie nimmt regelmäßig zu Fragen der Wissenschaftspolitik, Forschungsförderung und strukturellen Weiterentwicklung des deutschen Wissenschaftssystems Stellung. Mitglieder der Allianz sind die Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die Hochschulrektorenkonferenz, die Leibniz-Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Wissenschaftsrat. Für das Jahr 2016 hat die Leopoldina die Federführung in der Allianz übernommen.