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Nachricht | Mittwoch, 8. Februar 2023

Nobelpreisträger Ben L. Feringa spricht über molekulare Motoren

Nobelpreisträger Ben L. Feringa spricht über molekulare Motoren

Foto: Universität Groningen

In Organismen wie dem menschlichen Körper sorgen Milliarden von winzigen Motoren und Maschinen dafür, dass sich ein Körper bewegt oder Stoffe transportiert werden. Der niederländische Chemiker Ben L. Feringa war der Erste, der durch molekulare Nanotechnologie diese Motoren künstlich nachbaute. In der Leopoldina-Vorlesung am Mittwoch, 15. Februar 2023, in Halle (Saale) spricht der Nobelpreisträger über die Kunst des Bauens im Nanobereich und potenzielle Anwendungsmöglichkeiten.

Beim synthetischen Bauen lässt sich eine Vielzahl chemischer Verbindungen nutzen, weit mehr als sie dem menschlichen Körper zur Verfügung stehen. So können zahlreiche neue Materialien hergestellt werden. Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung komplexer künstlicher molekularer Systeme ist die Kontrolle über dynamische Funktionen. Leopoldina-Mitglied Ben L. Feringa entwickelte Nanomotoren, die das Licht nutzen, um eine gerichtete Rotorbewegung zu erzeugen. Dadurch sind sie steuerbar.

Solche Fortschritte in der molekularen Nanotechnologie könnten in der Zukunft für die Entwicklung von Medikamenten, von künstlichen Muskeln oder von selbstregenerierenden Materialien dienen. In der Leopoldina-Vorlesung stellt Feringa seine Forschung über molekulare Schalter und Motoren vor. 2016 erhielt er mit Prof. Ph.D. Jean-Pierre Sauvage und Prof. Sir Fraser Stoddart den Nobelpreis für Chemie für „das Design und die Synthese von molekularen Maschinen“. Seit 2019 ist Feringa Leopoldina-Mitglied in der Sektion Chemie.

Zuvor überreicht Leopoldina-Präsident  Gerald Haug um 17:00 Uhr Akademie-Mitgliedern der Klasse I – Mathematik, Natur- und Technikwissenschaften ihre Urkunden.