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Nachricht | Freitag, 13. Mai 2016

Was die Bioarchäologie über Ötzis Leben verrät

Vortrag und Diskussion über die Erforschung der Gletschermumie mit molekurbiologischen Methoden

Was die Bioarchäologie über Ötzis Leben verrät

Foto: © Südtiroler Archäologiemuseum/EURAC/Samadelli/Staschitz

Die Fortschritte der Molekularbiologie beeinflussen auch die Archäologie. So ist es beispielsweise möglich, auf Basis von Erbgutanalysen der DNA aus Jahrtausende alten Knochen Aussagen über die Herkunft oder gar die Lebensweise von Menschen zu treffen. Die neuen Quellen der bioarchäologischen Forschung und die Verbindung zur klassischen Archäologie stehen im Mittelpunkt des Vortrags von Albert Zink, Mumienforscher aus Bozen (Italien), und einer Podiumsdiskussion mit führenden Experten am 18. Mai in Berlin.

Zu der Veranstaltung „Der Fall Ötzi. Wie die Bioarchäologie die Erforschung der Menschheitsgeschichte verändert” lädt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Leibniz-Gemeinschaft und weiteren Institutionen ein. Der Gletschermann Ötzi, der vor 25 Jahren in den Ötztaler Alpen entdeckt wurde, fasziniert bis heute die Öffentlichkeit. Da der Mensch aus der Kupferzeit als „Feuchtmumie“ 5500 Jahre lang im Eis konserviert war, ist er eine reiche Quelle für biowissenschaftliche Analysen, die immer wieder detaillierte Erkenntnisse über das Erscheinungsbild und den Gesundheitszustand des Mannes liefern.

Die sich weiter verfeinernden Methoden der Biologie werden der Archäologie neue Möglichkeiten eröffnen, das Fachgebiet jedoch auch vor grundsätzliche Fragen stellen: Welche Aussagekraft haben paläo-genetische Informationen als Ergänzung zu materiellen Zeugnissen für die Erforschung von Kulturen oder gar Identitäten? Wird die Archäologie zu einer Naturwissenschaft? Was bedeuten diese Entwicklungen für die Archäologie in Deutschland? Über diese Fragen diskutieren am 18. Mai Prof. Dr. Peter Funke, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Prof. Dr. Harald Meller, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt und Prof. Dr. Albert Zink, Institut für Mumien und den Iceman, Bozen.

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