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Nachricht | Dienstag, 13. September 2022

Erster Träger des neuen Virchow-Preises für Globale Gesundheit bekannt gegeben

Erster Träger des neuen Virchow-Preises für Globale Gesundheit bekannt gegeben

Virchow-Büste vor der Charité Berlin, Foto: Adobe Stock | Rolf Kremming

Der Virologe John N. Nkengasong ist Träger des in diesem Jahr zum ersten Mal verliehenen internationalen Virchow-Preises für Globale Gesundheit. Für sein Engagement rund um die Gesundheitsversorgung besonders gefährdeter Gruppen während der großen Pandemien der letzten Jahrzehnte erhält er die Auszeichnung, die mit 500.000 Euro dotiert ist und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht. Auch Leopoldina-Mitglieder waren berechtigt, ihre Nominierungsvorschläge einzureichen.

Mit dem Preis würdigt das Virchow-Preis-Komitee Nkengasongs herausragende Leistungen bei der Bekämpfung komplexer, globaler Gesundheitsprobleme. Der Gründungsdirektor des Africa Centres for Disease Control and Prevention gehört zu den führenden Persönlichkeiten im Bereich öffentlicher, globaler Gesundheit und war von der HIV- bis hin zur Coronavirus-Pandemie einer der prägendsten Akteure in diesem Bereich, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent. Als erster Afrikaner wurde er 2022 zum Special Representative der globalen Gesundheitsdiplomatie des US-Außenministeriums und zum US-Koordinator der Global AIDS-Response ernannt. Auch durch seinen langjährigen Einsatz ist es gelungen, der Verwirklichung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen näher zu kommen. Mithilfe dieses 2015 von der Internationalen Gemeinschaft verabschiedeten Plans soll die weltweite Entwicklung ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltig gestaltet werden. Insbesondere im Zeichen des dritten Nachhaltigkeitsziels (SDGs) der Agenda 2030, „Health for All“, trug Nkengasong dazu bei, dass Maßnahmen grundlegender Gesundheitsversorgung besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen zugänglich gemacht werden konnten.

Mit dem Virchow-Preis für Globale Gesundheit soll zu großen Ideen angespornt und zu umfassendem Engagement im Rahmen der Erreichung der gesundheitsbezogenen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (SDGs) ermutigt werden. Die neu etablierte Auszeichnung verleiht die Virchow-Foundation in diesem Jahr zum ersten Mal. Es konnten Einzelpersonen, Organisationen oder Institutionen nominiert werden, die herausragende Beiträge in den Feldern Globale Gesundheit, Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, gesundheitsfördernde Innovationen bzw. Governance, systemische Präventionsmaßnahmen, Fortschritt der Forschung sowie ganzheitliche globale Zusammenarbeit geleistet haben. In der am 30. Juni zu Ende gegangenen Nominierungsphase waren auch die Mitglieder der Leopoldina antragsberechtigt. Die Verleihung des Preises soll am 15. Oktober 2022 in Berlin stattfinden.