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Nachricht │ Dienstag, 30. August 2011

Forscherteam aus Dresden für den Deutschen Zukunftspreis 2011 nominiert

Forscherteam aus Dresden für den Deutschen Zukunftspreis 2011 nominiert

Die Preisträger Bild: Ansgar Pudenz / Deutscher Zukunftspreis

Unter den drei für den Deutschen Zukunftspreis 2011 nominierten Forscherteams ist auch ein Team aus Dresden, das die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gemeinsam vorgeschlagen hatten – für die innovative Weiterentwicklung organischer Halbleiter und eine vielversprechende technologische Entwicklung, die mehr Licht und Energie aus hauchdünnen Molekülschichten verspricht. Der mit 250.000 Euro dotierte „Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation“ wird am 14. Dezember bekanntgegeben und verliehen. Bundespräsident Christian Wulff gab die Kandidaten für die Finalrunde Ende August auf der IdeenExpo in Hannover bekannt.

Bei der Suche nach Zukunftstechnologien setzten die Forscher Professor Karl Leo, Dr. Jan Blochwitz-Nimoth und Dr. Martin Pfeiffer von der Technischen Universität Dresden auf das Innovationspotenzial organischer Halbleiter. So gelang es ihnen, maßgeschneiderte Kunststoffe mit neuen, ungewöhnlichen Eigenschaften zu schaffen: Als dünne, biegsame und transparente Folien zum Beispiel werden sie für Transistoren, Leuchtdioden und Solarzellen eingesetzt und ebnen den Weg zu innovativen Anwendungen bei Beleuchtung und Fotovoltaik.

Zudem setzen die Forscher auf die schnelle und preisgünstige Fertigung von organischen Leuchtdioden (OLED). Durch ihre Forschungen werden organische Leuchten und Lichtfänger effizienter und langlebiger. Ein Schlüssel zu diesem Transfer in die Anwendung ist das bessere Verständnis der Alterungsprozesse des Materials. Die Vision der Forscher sind großflächige OLEDs, die sich wie eine zweite Haut hauchdünn an Wände, Decken und Möbel anschmiegen. Die Lichtfänger versprechen darüber hinaus eine produktivere Energiegewinnung und könnten damit zur Lösung einer der drängendsten Zukunftsfragen beitragen.

Das nominierte Forschertrio ist in und um Dresden in ein exzellentes Netzwerk der Solarenergie-Forschung und -Entwicklung eingebettet: Professor Karl Leo ist Leiter des Instituts für Angewandte Photophysik der TU Dresden und Direktor des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme. Er erhielt 2002 den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG und koordiniert unter anderem aktuell das DFG-Schwerpunktprogramm „Elementarprozesse der Organischen Photovoltaik“. Aus diesem Forschungsumfeld sind sechs Spin-off-Unternehmungen hervorgegangen. Die beiden Mitnominierten sind in zwei dieser Firmen tätig: Dr. Jan Blochwitz-Nimoth als Chief Scientific Officer bei der Novaled AG und Dr. Martin Pfeiffer als Chief Technical Officer bei der Heliatek GmbH.

Mit dem Deutschen Zukunftspreis würdigt der Bundespräsident seit 1997 in jedem Jahr eine innovative Forschungsleistung und ihre marktfähige technologische Entwicklung. Ausgezeichnet wurde unter anderem bereits die LED-Technik, das MP3-Audio-Format und die Festplattenspeichertechnik. Er zählt zu den höchstdotierten und angesehensten Preisen für angewandte Forschung in Deutschland.