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Nachricht | Donnerstag, 15. Oktober 2015

Akademien veröffentlichen Kurz-Stellungnahme zur Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden

Der Schutz der Gesundheit aller in Deutschland lebenden Menschen ist oberstes Ziel der öffentlichen Gesundheitsversorgung – einschließlich der Menschen, die Deutschland um humanitären Schutz ersuchen (Asylsuchende). Die gesundheitliche Versorgung von Asylsuchenden stellt das deutsche Gesundheitssystem vor neue Aufgaben. Hierzu haben die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften eine Kurz-Stellungnahme erarbeitet, die heute veröffentlicht wurde.

Die Akademien identifizieren in der Stellungnahme folgende prioritäre Handlungsfelder: (I) Gesundheitliche Untersuchung und Versorgung in Erstaufnahmeeinrichtungen, (II) Versorgung und Behandlung von psychischen Erkrankungen und Traumata, (III) Deckung des Bedarfs an qualifiziertem Personal, (IV) Einbeziehung sprachlicher und kultureller Aspekte, (V) Verbesserung der Daten- und Forschungslage.

Die Akademien favorisieren eine medizinische Versorgung in den Erstaufnahmeeinrichtungen durch spezialisierte Polikliniken. Diese sollten gekennzeichnet sein durch: kultur- und religionssensitive medizinische Expertise, (Fach-) Dolmetscher, Einbindung in die Gestaltung und Organisation von Erstaufnahmeeinrichtungen sowie Vernetzung mit Krankenhäusern, der Ärzteschaft vor Ort und Sozialträgern.