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Nachricht | Freitag, 22. September 2017

Leopoldina-Jahresversammlung macht Genomchirurgie zum Thema

Leopoldina-Jahresversammlung macht Genomchirurgie zum Thema

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat heute in Halle (Saale) ihre Jahresversammlung mit dem Thema „Veränderbarkeit des Genoms – Herausforderungen für die Zukunft“ eröffnet. Zwei Tage lang befassen sich internationale Spitzenwissenschaftler mit neuen molekularbiologischen Methoden, die gezielte Eingriffe in das Erbgut erlauben. Im Zentrum der Vorträge und Diskussionen stehen ethische, rechtliche und technische Fragen der Genomchirurgie. Behandelt wird die Anwendung in Pflanzen, an Tieren und für therapeutische Zwecke beim Menschen.

In Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion beleuchten mehr als 20 internationale Spitzenforscher mit rund 400 Mitgliedern und Gästen die Chancen und Risiken der Genomchirurgie. In seinem Festvortrag „Evolution – natürlich oder von Menschenhand“ stimmt der Münchner Biochemiker Ernst-Ludwig Winnacker die Teilnehmer auf das Thema ein. Im folgenden Programm beschäftigen sich die Wissenschaftler unter anderem mit den „Grundlagen programmierbarer Genscheren“, der Frage nach einem Markt für genetisch veränderte Lebensmittel in Deutschland und dem „Pro und Contra von Genome Editing in humanen Embryonen“. Die Podiumsdiskussion thematisiert das Für und Wider der Keimbahntherapie, während die Genomchirurgie aus rechtlicher Perspektive und vor dem Hintergrund des Embryonenschutzgesetzes behandelt wird.

Im Abendvortrag am Freitag, 20.15 Uhr, erklärt Axel Meyer „Wie die Gene unser Leben bestimmen und warum Frauen anders sind als Männer“. Der Evolutionsbiologe möchte verdeutlichen, welche genetischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern bekannt sind und mit seinem Vortrag den Dialog zwischen Natur- und Kulturwissenschaften anregen.

Am Vortag der Eröffnung der Jahresversammlung wählte der Senat der Leopoldina Regina Riphahn zur Vizepräsidentin der Leopoldina. Die Wirtschaftswissenschaftlerin ist Professorin für Statistik und empirische Wirtschaftsforschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und seit 2007 Mitglied der Leopoldina. Sie folgt auf die Psychologin und Alternsforscherin Ursula Staudinger, die seit 2007 Vizepräsidentin der Leopoldina war. Für eine zweite Amtszeit wiedergewählt wurde der Sekretar der Klasse I Mathematik, Natur- und Technikwissenschaften, der Maschinenbauingenieur Sigmar Wittig.

Impressionen von der Jahresversammlung 2017

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